Eiseskälte lässt lokale Fettdepots erfrieren

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KREMSMÜNSTER (str). "Fettzellen sind wesentlich kälteempfindlicher als die umgebende Haut und das umgebende Bindegewebe, die Nerven und Muskeln. Diese Erkenntnis macht man sich bei der Kryolipolyse zunutze", erklärt Angelika Reitböck, Allgemeinmedizinerin und Fachärztin für Dermatologie in Klaus. Bei dieser nicht-invasiven Methode wird durch den Behandlungskopf ein Vakuum erzeugt, das wiederum das Hautgewebe zu den beidseitigen Kühlpaneelen zieht. Bis zu einer Stunde wird dann gezielt Kälte (zwischen minus fünf und plus fünf Grad, je nach Körperregion) abgegeben, was die Fettzellen absterben lässt. Der Körper reagiert mit einem natürlichen Abbauprozess der Zellen. Nach sechs bis zwölf Wochen zeigt sich eine sichtbare Reduktion der Fettschicht. Die Behandlung umfasst zwischen ein und drei Einzelbehandlungen im Abstand von jeweils 8 Wochen pro Areal und dauert pro Behandlung bis zu 60 Minuten. Außer dass nach der Behandlung sieben Tage lang auf Sauna und Sonne verzichtet werden soll, gibt es nichts zu beachten. Der Hersteller betont außerdem, dass durch dieses Verfahren auch das Unterhautgewebe gestrafft wird, sodass keine straffende Nachbehandlung notwendig ist. Hersteller und Anbieter betonen allerdings, dass die Behandlung für gesunde Menschen mit durchschnittlichem Bewegungs- und Ernährungsverhalten gedacht ist, die an kleinen Fettpölsterchen leiden. Für Menschen mit Übergewicht und Abnehmwunsch stellt diese Methode also keine Lösung dar.

"Besonders schonend und risikoarm"
Mit diesen Worten bewirbt der Hersteller die Methode, die von zwei Dermatologen des Massachusett General Hospitals in Boston, einem Ausbildungskrankenhaus der Harvard Medical School, entwickelt wurde. Der besondere Vorteil dieser Methode ist, dass sie nicht invasiv ist. "Aktuell gilt die Kryolipolyse als die effektivste nicht invasive Methode zur Fettreduktion. Fettdepots können nach mehreren Behandlungen um bis zu 30% reduziert werden. Im Vergleich dazu kann mit der invasiven Methode der Liposuction (Fettabsaugung) in einer Sitzung bis zu 70% Fett reduziert werden", weiß Angelika Reitböck. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Methode andere Zellen nicht beeinflussen, was bei Behandlungsmethoden wie Laser, Hochfrequenz und fokussiertem Ultraschall schon der Fall ist. Karin Rußmair, die in ihrem LadyVital in Kremsmünster diese Behandlung jetzt anbietet, erzählt, dass eine Kundin an Bauch und Hüften nach zwei Behandlungen 14 cm an Umfang verloren hat. Aus ihrer Erfahrung weiß sie: "Es können vereinzelt leichte blaue Flecken auftreten, da das zu behandelnde Areal ja eingezogen wird. Das ist aber sehr selten und nur bei sehr empfindlichen Personen." Das deckt sich auch mit der Aussage der Dermatologin Angelika Reitböck: "An Nebenwirkungen können nach der Behandlung Blutergüsse, Hautrötungen und Taubheitsgefühle der Haut auftreten. Diese halten aber in den meisten Fällen nicht länger als eine Woche an." Davor warnt auch der Hersteller im Vorhinein.

Keine langfristigen Studien bekannt
Bis sechs Monate nach der Behandlung sind anhaltende Ergebnisse belegt. Über den langfristigeren Erfolg der Methode sind bisher allerdings keine Studien bekannt. Leider konnten bei der Recherche auch keine Studien zu den Gefahren der Behandlungen gefunden werden. Experten kritisieren auch die Qualität der vorhandenen Studien zur Wirksamkeit, da es bei vielen an sogenannten Kontrollgruppen (also einer Gruppe an Personen, die einer Scheinbehandlung unterzogen worden ist) fehlt. Bei einigen fehlen maßgebliche Angaben (etwa welche Körperregion beim vergleichenden Messen der Fettdichte herangezogen wurde). Auch bleibt unklar, wie weit Vorher-Nachher-Veränderungen an der Behandlung lagen oder an Ernährungsumstellungen und vermehrtem Sport (beides wurde bei einigen Studien nicht untersucht).

Die Kunden sind zufrieden
"Die Rückmeldungen der Kunden sind wirklich nur positiv. Wir machen meistens Behandlungskonzepte und kombinieren die Kryolypolysebehandlung mit Ultratone und/oder Infraslim/Wickel Behandlungen. Außerdem gibt es selbstverständlich Tipps zur Ernährung und wir messen den Säure-Basen Haushalt des Körpers, denn mit einem übersäuerten Körper bzw. einen beleidigten Darm wird das Abnehmen sehr schwer. Selbstverständlich behandeln wir auf Wunsch auch nur mit der Kryo", erzählt Karin Rußmair. Außerdem zeigt die Methode auch sehr gute Ergebnisse bei der Behandlung von Cellulites und Schwangerschaftsstreifen. Als nicht geeignet für diese Behandlung gelten stark übergewichtige Personen, Menschen mit Erkrankungen des Fettgewebes oder der Leber, mit Gefäßentzündungen, Hauterkrankungen oder Wunden auf der Behandlungszone, aktive Kälte- und Druckurtikaria (Rötungen, Schwellungen, Nesselsucht) oder Schwangerschaft.

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