"Kärnten hat Aufholbedarf"

Silvia Häusl-Benz und Familienministerin Sophie Karmasin | Foto: Schöndorfer
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Familienministerin Sophie Karmasin und die Pörtschacher ÖVP-Kandidatin Silvia Häusl-Benz im Interview.

KLAGENFURT. Auf ihrem Kärnten-Tag diskutierte Familienministerin Sophie Karmasin auch mit der Prötschacher ÖVP-Kandidatin Silvia Häusl-Benz über Kinderbetreuung und familienfreundliche Unternehmen.

Die Kinderbetreuung ist gerade ein aktuelles Thema - was muss sich diesbzüglich speziell in Kärnten tun?
Sophie Karmasin: Es muss vor allem mehr Betreuungsplätze für Kleinkinder bis drei Jahren geben. Das sogenannte Barcelona-Ziel der EU sieht vor, dass für mindestens 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung gestellt werden soll. Im Österreich-Schnitt sind das aber nur 25 Prozent, in Kärnten sogar nur 21 Prozent, da hat Kärnten Aufholbedarf. Das zu beheben ist primär in der Verantwortung des Landes - von Bundesebene haben wir jetzt aber einen Anschub-Beitrag geleistet. Wir investieren in den kommenden Jahren 350 Millionen Euro in den Ausbau. Davon abgesehen muss sich aber auch bei den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen etwas tun.

Wie ist da die Situation?
Karmasin: In Österreich haben nur 57 Prozent der Kinderbetreuungseinrichtungen länger als 47 Wochen im Jahr geöffnet. In Kärnten sind das sogar nur 39 Prozent. Das muss sich ändern.

Wie familienfreundlich ist Pörtschach?
Silvia Häusl-Benz: Noch zu wenig. Das sieht man auch bei der negativen Geburten-Bilanz für unsere Gemeinde. Der Kindergarten gehört ausgebaut und die Gemeinde sollte eine Vorbildfunktion für den gesamten Ort übernehmen - es sollte völlig klar sein, dass es auch in einer Gemeinde einen Wickeltisch und eine Spielecke für Kinder gibt.

Könnte auch die Wirtschaft etwas durch das Hervorstreichen von Familienfreundlichkeit beitragen?
Karmasin: Hier muss es in der Wirtschaft sicher noch zu einem größeren Umdenken kommen. Wir wollen die Unternehmer aber nicht mit der Gesetzeskeule dazu zwingen, sondern genau das Gegenteil machen: Wir möchten Unternehmen, die in Sachen Familienfreundlichkeit vorbildlich sind, vor den Vorhang holen. In Kärnten fallen mir da spontan Infineon oder die Kelag ein.
Häusl-Benz: Studien belegen ja, dass Unternehmer, die auf Familienfreundlichkeit setzen, die besseren Karten haben. Wenn man als Unternehmen zufriedene und produktive Mitarbeiter möchte, dann sollte man zum Beispiel etwas in dieser Form leisten. Ein wichtiges Thema ist es auch, Frauen nach der Schwangerschaft die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen.

In Kärnten hat jetzt der Katholische Familienverband mit dem Vorschlag aufhorchen lassen, dass Familien, die ihre Kinder daheim betreuen, 850 Euro im Monat bekommen sollen. Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?
Karmasin: In Österreich gibt es besonders hohe Transferleistungen, jede Familie bekommt jetzt schon Geld, in diesem Bereich sind wir sehr gut aufgestellt. Ein Bereich, der dagegen noch ausgebaut gehört, ist der der steuerlichen Entlastung für Familien - und eben das Betreuungsangebot.

Sie sehen also definitiv keine Notwendigkeit für diesen Vorschlag?
Karmasin: Nein. Dazu kommt, dass durch einen frühen Eintritt in den Kindergarten Barrieren in der Sprache, in Sachen Integration oder in der Motorik behoben werden können. Ich denke, dass die Gefahr da wäre, dass sich vor allem Familien mit Kindern, die diese Probleme haben, für das Geld entscheiden würden.

Sind Schwierigkeiten in Sachen Versorgung bei der Kinderbetreuung vor allem Probleme des ländlichen Raumes?
Karmasin: Es ist heute schon so, dass die Frage, ob man Kinderbetreuungseinrichtungen im ländlichen Raum überhaupt braucht, zum Glück nicht mehr gestellt wird. Heute geht es viel öfter ums Geld, mit dem man diese Einrichtungen baut. Hier wäre es zielführen, wenn Gemeinden diese Investition gemeinsam bewältigen, also zum Beispiel, wenn in einer Gemeinde eine Kinderbetreuungseinrichtung für drei Gemeinden entsteht.
Häusl-Benz: Ich halte es für sehr wichtig, dass jetzt Geld in die Hand genommen wird - aber nicht nur, um Betreuungsplätze sicherzustellen, sondern auch, um die Qualität der Betreuung zu gewährleisten.

Silvia Häusl-Benz und Familienministerin Sophie Karmasin | Foto: Schöndorfer
Foto: Fritzpress
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