Das Kopf-Kino von Julian le Play

(chl). „Ich bin zwar recht jung, ich bin 21, doch je früher man draufkommt, dass das Leben gar nicht so lange dauert und dass man von so früh an als möglich am Leben Spaß haben sollte ...“ So erklärt Julian Heidrich seinen Künstlernamen "le Play". „Aber nicht im Sinne von ,Hau auf den Putz und scher‘ dich um nichts‘, sondern im Sinne von ,Verwirkliche dich selbst‘ und mach‘ das, wovon du überzeugt ist. Bei mir war das die Entscheidung, nicht Jus oder Medizin zu studieren, sondern Musik zu machen. Gefladert hab ich den Namen einem Sozialwissenschaftler aus Frankreich, dem Frédéric Le Play.“
Nachzuhören ist dieses „le Play“-Prinzip in Julians persönlichem Lieblingssong seines Debütalbums „Soweit Sonar“ mit dem Titel „Philosoph“: „Du kannst dir den Song anhören und den Text Zeile für Zeile auseinandernehmen, oder aber den Song laufen lassen und dazu tanzen.“

Lieder wie Kino im Kopf

Mit seinen Songs will Julian „Kopf-Kino“ schaffen, wie etwa in seiner ersten Hitsingle „Mr. Spielberg“ mit dem Vers „das Salz auf deinen Lippen und auf deiner Haut“: „Es gibt viele, die das so interpretieren wie ich das gesehen hab, nämlich als Bild für das salzige Popcorn im Kino und den Schweiß auf der Haut, aber es gibt auch völlig andere Interpretationen, und das ist das Schöne.“
Mit anderen Worten: „Es sind kleine Geschichten, die ich erlebt habe, aber nicht eins zu eins hinschreib‘, sodass sie nur für mich passen, sondern in Metaphern wiedergebe, in denen man sich wiederfinden kann, auch wenn man über 50 ist.“
Live versucht Julian mehr zu bieten, als bloß die Songs abzuspulen. Dazu gehören alternative Arrangements, Visuals und „die Geschichten rund um die Songs“. Etwa jene über „Madrid“, aber die erzählt er am Donnerstag live im Jazzkeller Kamot ...

Julian Le Play, „Soweit Sonar“-Tour: 8. 11., 20 Uhr, Jazzkeller Kamot, Klagenfurt. Karten: Ö-Ticket. Infos: www.julianleplay.com.