Rund 6.700 Sternsinger sind wieder unterwegs
Helfen ist so einfach: Die Sternsinger-Aktion der Katholischen Jungschar unterstützt auch heuer wieder nach der Devise "Hilfe zur Selbsthilfe".
Wenn es in den nächsten Tagen an der Tür klopft, sollte man öffnen. Denn ab 27. Dezember sind in Kärnten wieder rund 6.700 Sternsinger und über 2.000 Begleiter unterwegs und spenden den Segen "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus"). Im Gegenzug sollten auch wir spenden. Denn die Sternsinger sammeln für rund 500 Partnerprojekte in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Devise: Hilfe zur Selbsthilfe.
Nicht umsonst spricht Papst Franziskus von seinen Sternsingern als "Anwälte der Armen und Notleidenden". Rund einer Million Menschen verhilft das Geld jährlich zu einem besseren Leben.
Spendengütesiegel
Partnerorganisationen in den Ländern vor Ort stehen den Menschen zur Seite und unterstützen vor allem bei Verbesserungen in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit und Einkommen. Das "Spendengütesiegel" garantiert Transparenz. Übrigens: Spenden an die Sternsinger-Aktion der Katholischen Jungschar sind steuerlich absetzbar.
Ein Leben in der Flut
Eines der Projekte, die unterstützt werden, ist die Organisation "I-CARD: Jugend schafft Zukunft". "I-CARD" setzt sich für die Volksgruppe der Misings in Assam im Nordosten Indiens ein. Die Misings leben in einräumigen Pfahlbauten - ohne Küche, Betten, Duschen oder Toiletten, teilweise sogar ohne Strom. Die Pfahlbauten sind notwendig, weil der Fluss Brahmaputra oft über die Ufer tritt. Überflutungen zerstören immer öfter die Ernte, es fehlt an guten Schulen oder medizinischer Grundversorgung.
Wissen fürs ganze Dorf
Durch "I-CARD" können jedes Jahr 20 junge Schulabbrecher aus verschiedenen Misings-Dörfern eine Ausbildung absolvieren. Sie eignen sich praktisches Wissen an, das in den Dörfern gebraucht wird, etwa alternative landwirtschaftliche Techniken, Heilkräuterkunde, Grundlagen der Hygiene und Gesundheit oder die Vermittlung von Handwerksberufen.
Besucher aus Indien
Mit dem Gelernten kehren sie in die Dörfer zurück. Dort initiieren sie etwa Reinigungsaktionen, erschließen alternative Einkommensmöglichkeiten, sorgen dafür, dass Kinder zur Schule gehen bzw. Lehrer pünktlich erscheinen, reparieren Straßen oder bauen Dorftoiletten etc.
Gayetri Panging und Puspalata Mili waren vor 14 Jahren selbst solche Schulabbrecherinnen. Sie sind jetzt Mitarbeiterinnen von "I-CARD" und besuchten kürzlich die Volksschule 23 in Klagenfurt-Wölfnitz. Die Schüler lernten so ihre Lebenswelt kennen.
Zur Sache: Fakten zur Sternsinger-Aktion
- 6.700 Sternsinger waren letztes Jahr in Kärnten unterwegs. 85.000 Kinder sind es jedes Jahr in ganz Österreich, rund 500.000 Sternsinger in vielen weiteren Ländern.
- In 20 Entwicklungsländern kommen Spenden zum Einsatz.
- Etwa 190 Euro ersingt jedes Sternsinger-Kind.
- Rund 500 Hilfsprojekte können pro Jahr finanziert werden.
- Eine Million Menschen unterstützt die Sternsinger-Aktion jährlich.
- Seit 1954 konnten die Sternsinger über 380 Mio. Euro ersingen. 16,2 Millionen Euro wurden im Vorjahr in Österreich gespendet, davon kamen 1,4 Mio. Euro von der Diözese Klagenfurt.
TV-Tipp:
Freitag, 1. Jänner, ORF 2, 17.05 Uhr: Hilfe unter gutem Stern - Unterdrückung und Armut hinter Brasiliens strahlender Kulisse.
Die TV-Doku zeigt Kinder in den Favelas von Rio, die mit Hilfe von Sternsinger-Spenden ihr Leben zum Besseren wenden.
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