Tauschen statt kaufen
- Nunu Kaller (Mitte) mit ihrer neu eingetauschten Lederjacke, die sie an diesem Abend nicht mehr auszog.
- hochgeladen von Gabriele Dienstl
Kleidertauschtreffen im Bezirk Korneuburg machen Frauen glücklich, auch ohne shopping.
BEZIRK KORNEUBURG / OBERROHRBACH. Linda Syllaba mag es, wenn Menschen und Kleidungsstücke neu zusammen finden. "Seit zwei Jahren organisiere ich Kleidertauschparties im Bezirk Korneuburg. Die Idee ist, dass Kleidungsstücke, die zwar in Ordnung sind, aber im Kasten ein unbeachtetes Dasein fristen, jemand anderem Freude machen und so zu neuen Ehren kommen", erklärt Syllaba, die als Lebensberaterin & Coach tätig ist. Gleichzeitig geben diese Tauschtreffen auch die Möglichkeit, dass die Teilnehmerinnen ihre beruflichen Projekte vorstellen und so neue Kontakte knüpfen können.
Die Zusammenkünfte finden immer bei anderen Gastgeberinnen statt und auch der Teilnehmerkreis wechselt und erweitert sich. Es werden maximal zehn Kleidungsstücke mitgebracht, nach Lust und Passgenauigkeit eingetauscht und die übrig gebliebenen Teile werden karitativen Zwecken zugeführt.
Nunu Kaller, Autorin von "Ich kauf nix" und Bloggerin zum Thema Konsum war beim letzten Tauschtreffen in Oberrohrbach ebenfalls unter den knapp 20 Gästen. Seit sie mit ihrem einjährigen Einkaufsverzicht von Kleidungsstücken Aufsehen erregt und viele zum Nachdenken angeregt hat, ist sie tief in die Welt von Produktion, Handel und Vermarktung der Textilien eingedrungen. "Das Thema läßt mich nicht mehr los", meint die umtriebige Kaller, die auch als Konsumentensprecherin bei Greenpeace Österreich tätig ist. "Ich recherchiere unter anderem über die Herkunft unserer Massenware Kleidung, und bin schon mitten drin in Themen wie Umweltvergiftung, moderner Sklaverei und Allergien aufgrund von Chemikalien in den Jeans."
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