Korneuburgs Jugend: Politisch, einfallsreich und durchaus kritisch
Alte Werft. Neue Ideen. Planungsbüro Raumposition lud Korneuburgs Jugend zum Werft-Workshop ein.
STADT KORNEUBURG. Wie soll ein neugestaltetes Werftareal aussehen? Eine Frage, mit der derzeit die Stadt Korneuburg beschäftigt ist. Unter der Leitung von Raum- und Stadtplanern des Planungsbüros Raumposition, wird bei den Überlegungen auch die Meinung der Bevölkerung einbezogen. Diesmal wollte man wissen, was sich eigentlich Korneuburgs Jugend für diesen Stadtteil wünscht. Darum lud man 25 Jugendliche aus AHS, Poly und HAK zum Werft-Workshop ein.
Nichts Exklusives
In einem waren sich die 15- bis 17-Jährigen absolut einig: Die Werft darf kein exklusives Wohngebiet werden, das ausschließlich den "Reichen" vorbehalten ist. Öffentlicher Raum, Zugänge zum Wasser und ein interessantes Angebot von Sport bis hin zu Gastronomie soll, so die Jugendlichen, einen Besuch des Werftareals interessant machen.
Momentan habe man, was auch Workshop-Leiterin Daniela Allmeier sehr überraschte, keinen Grund, zur Werft zu gehen, außer wenn es eine Party gibt. Auch das Werft-Bad hatte die Jugend bisher nur wenig angelockt. "Dort ist ja nichts, war der Tenor unter den Jugendlichen. Sie gehen eigentlich ausschließlich ins Berndl-Bad. Überhaupt war die Werft bisher als Raum für Freizeitgestaltung für die Jugendlichen gar nicht so präsent und interessant", erzählt Allmeier.
Wohnen auf der Insel
Raum für’s Wohnen sehen die Jugendlichen in erster Linie auf der Werftinsel. Doch auch hier müsse es frei zugängliche Plätze geben, die durch Sport- und Freizeitangebote aufgewertet werden. Auch der Blick von der Insel auf die alte Werftanlage solle, so der Wunsch, für die Öffentlichkeit erhalten bleiben.
Kulturelles und Belebung sehen sie im Bereich der alten Werfthallen. "Die Jugendlichen waren durchaus auch kritisch. Merkten etwa an, dass Wohnen auf der Insel in Verbindung mit Veranstaltungen und Events in der Werft möglicherweise Konflikte in Sachen Lärm erzeugen würde", so Allmeier.
Räume für alle schaffen
"Ein großes Anliegen der Workshop-Teilnehmer war es auch, Räume abseits kommerzieller Nutzung zu schaffen", erklärt Allmeier. Plätze, an denen sich die Jugendlichen aufhalten können und die frei von jeglicher zugewiesener Nutzung sind. "Zum Beispiel für’s Grillen oder einfach nur Zusammensitzen."#+Im Gegensatz dazu könnte man sich eine Belebung des Areals am Beispiel des Wiener Donaukanals vorstellen. Kleine Gastrobetriebe, die zu einem Besuch der Werft einladen und zu einem Anziehungspunkt in der Stadt werden.
Lesen Sie noch mehr über die Korneuburger Werft und den großen Entwicklungsprozesshier!
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