Unternehmer als potenzielle Täter
Wirtschaftsbund fordert ein Arbeitszeitmodell mit Zukunft statt Schikanen durch die Behörden.
BEZIRK KORNEUBURG. 12/60/24 statt 10/50/12 lautet die Forderung des Wirtschaftsbundes. 12 Stunden Tageshöchstarbeitszeit, 60 Stunden Wochenhöchstarbeitszeit und 24 Monate Durchrechnungszeitraum sollen die österreichische Wirtschaft und Arbeitnehmer in die Zukunft führen.
Vorteile für alle
Flexible Gestaltungsmöglichkeiten sind für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entscheidend und ermöglichen Arbeitnehmern eine bessere Zeiteinteilung. Die Organisation der Arbeitszeit soll individuell erfolgen, um besser auf die Bedürfnisse der Beschäftigten und Unternehmen eingehen zu können. Die große Mehrheit der Österreicher, Unternehmer und Arbeitnehmer, wünscht sich flexiblere Arbeitszeiten, resümiert der Wirtschaftsbund.
Strafen gefährden Betriebe
"1.800 Gastronomiebetriebe haben 2016 endgültig dicht gemacht. Dazu wurden fast nur die Raucherproblematik, schikanöse Bauvorschriften und die Registrierkassenpflicht als Stolpersteine genannt. Das ist aber bei Weitem nicht alles", berichtet Peter Hopfeld, Obmann der Wirtschaftskammer Stockerau und Gesellschafter des Dreikönigshofes. "Als Riesenproblem zeigt sich immer mehr, dass die arbeitszeitrechtlichen Auflagen, speziell in der Gastronomie, für den Gastronomen nicht klar zu definieren sind. Schon die kleinsten diesbezüglichen sogenannten Vergehen werden aber inzwischen mit hohen Strafen geahndet, wir sprechen hier von zigtausend Euro je Fall, welche nicht nur Kleinbetriebe in den Ruin führen können."
Probleme allgegenwärtig
Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich und Unternehmer, sieht im gültigen veralteten Arbeitszeitrecht aus dem vorigen Jahrhundert für so gut wie alle Branchen große Nachteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. "Die Angstparole, dass sich die Wirtschaft auf Kosten der Arbeitnehmer bereichern beziehungsweise auf diese Art längere Arbeitszeiten einführen will, ist absurd. Flexiblere Arbeitszeiten bringen auch dem Arbeitnehmer große Vorteile", meint er.
Wir leben in einer Zeit, die immer schneller wird und ständig im Wandel ist. Die Arbeitszeitmodelle in Österreich halten jedoch immer noch an starren Regelungen fest. Durch mehr Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung lassen sich Familie und Beruf besser vereinbaren und die Arbeitszeiten an die jeweilige Lebenssituation anpassen. Durch flexible Arbeitszeiten wird den Unternehmern der nötige Freiraum gegeben, gemeinsam mit ihren Mitarbeitern konkrete Arbeitsmodelle zu vereinbaren, die sowohl auf die betrieblichen, als auch auf die persönlichen Rahmenbedingungen bestmöglich eingehen, erklärt der Wirtschaftsbund.
"Unternehmer werden in Sachen Arbeitszeitrecht prinzipiell kriminalisiert", findet auch Modehaus-Chef Andreas Minnich, "das muss aufhören".
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