Nach Picasso - Spurensuche in Krems

Gruppenbild mit einem Teil der ausstellenden KünstlerInnen
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„Künstler sind Menschen, die stets mit sich und ihrem Umfeld ringen, sich in ihrer Entwicklung auf den Weg machen, was bei vielen der hier ausstellenden Künstler erlebbar ist. Kunst soll Menschen zum Nachdenken und zum Diskurs anregen." Mit diesen Worten eröffnete Landesrätin Mag. Schwarz die Ausstellung "Nach Picasso" im Forum Frohner Krems.

Prof. Dr. Dieter Ronte (Künstlerischer Leiter Adolf Frohner Stiftung), Altbürgermeister Ing. Erich Grabner, Vizebürgermeister Mag. Wolfgang Derler, Agnes Essl, Mag. Günther Oberhollenzer, Andrea Wintoniak, Andreas Hoffer (alle: Essl Museum), Dr. Joachim Rössl (Land NÖ), 20 der 23 ausstellenden KünstlerInnen und weitere prominente Gäste waren persönlich anwesend. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage "was sagen heutige Künstlergenerationen zu Picasso?" Essl-Kurator Oberhollenzer suchte im Vorfeld nach jungen Künstlern, die Gedanken zu und über Picasso in künstlerischer Form einfließen ließen, ohne diesen zu kopieren oder nachzuahmen. Maler, Zeichner, Bildhauer - Picasso war die zentrale Künstlerfiguren des 20. Jahrhunderts.

„Die gezeigten Werke können durchaus an Picasso erinnern", betrachtet Oberhollenzer das Ergebnis.Nach ersten Recherchen auf der Suche nach jungen Künstlerinnen stellte er fest, dass Picasso kaum noch eine Rolle für deren Arbeit spielt, womit das Projekt spannend wurde: lange war nicht klar, ob die Ausstellung überhaupt funktionieren könne. So haben die ausgestellten Werke der Ausstellung eines gemeinsam: sie lassen sich nicht schablonisieren, sind teilweise widersprüchlich.

So sprachen Oberhollenzer, Schwarz und Ronte all jenen KünstlerInnen dafür Dank aus, dass die bereit waren, sich auf das Projekt einzulassen. Und dem Team der Kunsthalle Krems, ohne deren Professionalität die Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Trotz des Fehlens eines Werks von Picasso kann man dessen Geist als inspirierende Kraft spüren. So gerät die Ausstellung zu einer spannenden Entdeckungsreise, einer Spurensuche nach Berührungspunkten zum großen Meister.

Bernadette Huber aus Steyr ist mit einem Werk vertreten, bei dem sie sich mit der Fragmentierung des Gesichts, einer Darstellungsform, mit der auch Picasso gearbeitet hat, auseinandersetzt. Im Gespräch erzählt sie mir, dass ihr Schaffen neben Fotografie auch Video, Installationen und Web-Projekte umfasst. „ich sehe nicht das Medium selbst im Zentrum der Kunst, sondern dessen Nutzung, um ein Thema auszudrücken“, so Huber. Die Vermittlung von Kunst an junge Menschen sieht sie als Aufgabe der Schulen, darauf vertrauend, dass dies gelänge, und ergänzt: „zum Glück bin ich soweit arriviert, dass ich von meiner künstlerischen Tätigkeit leben kann. Die aktuelle Ausstellung ist positiv anders, was viel mit Krems selbst und der hier geleisteten organisatorischen Arbeit zu tun hat, in einem einzigartigen Umfeld."

Nachgefragt: Mag. Günther Oberhollenzer, Kurator der Ausstellung, im Interview

BB: Herr Oberhollenzer, wie waren und sind die Erwartungen für diese Ausstellung?
G.O.: Wir schielen nicht nach Besucherzahlen sondern möchten dem Wunsch von Adolf Froher entsprechen, Kunst zu präsentieren und junge Menschen für das Forum zu begeistern. Dank der gezeigten Qualität gehe ich dennoch davon aus, dass sich sehr viele Menschen, die Krems besuchen, die Ausstellung ansehen werden.
BB: Können die jungen Künstler bereits von ihren Werken leben?
G.O.: Einige ja, viele müssen noch zusätzlich einer anderen Beschäftigung nachgehen.
BB: Wieweit kann die Veranstaltung jungen Künstlern ein besseres Standing verschaffen?
G.O.: Die KünstlerInnen wurden bewusst selektiert - jene, die man schon kennt und solche, die wenig bekannt sind. Ich habe im Vorfeld gesucht, wo ich mir gedacht habe, "die verdienen es aufgrund ihres Schaffens, in Krems präsentiert zu werden."
BB: Spielen im Essl-Museum Klosterneuburg auch junge österreichische KünstlerInnen eine Rolle oder liegt die Konzentration ausschließlich auf arrivierten Künstlern?
G.O.: Die Stiftung ist ein Ort, der beides ermöglicht, wir haben ein eigenes Projekt, wo wir recherchieren, nach Neuem suchen - die Zukunft der Malerei ist uns sehr wichtig.
BB: Welche Rolle spielt Kunst für junge Menschen, wie kann man sie begeistern?
G.O.: Es ist eine der ganz wichtigen Aufgaben von uns Museumsleuten, junge Menschen an zeitgenössische Kunst heranzuführen. Das gelingt nur durch einfache Zugänge: wie konzipiere und organisiere ich eine Ausstellung, welche Hürden - z.B. zu hohe Eintrittspreise - gilt es, zunächst zu beseitigen und wie spreche ich mit Menschen allgemein über Kunst. Wir sehen Kunst oft in einem zu elitären Kontext, sprechen eine Sprache, die nur jene verstehen, die Kunstgeschichte studiert haben. Doch es geht um das Ersehen und Erfahren mit offenen Augen.
BB: "Nach Picasso" als Kunsterlebnis für alle Altersschichten?
G.O.: Die Ausstellung hier ist sehr familienfreundlich, kann während der Sommerferien von vielen Eltern mit Kindern besucht werden. Der Standort ist ideal, um Menschen Kunst näher zu bringen. Für Schulprogramme könnte „Nach Picasso“ insofern problematisch werden, als die Ausstellung über die Sommermonate läuft.

Infobox
Forum Frohner auf Donau Niederösterreich
Kunsthalle Krems
Essl Museum
Pablo Picasso

Wo: Forum Frohner, Minoritenpl. 4, 3500 Krems an der Donau auf Karte anzeigen

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