Brigitta Buchner & Klaus Bergmaier lasen Marie von Ebner-Eschenbach
KREMS. Nach ihrem großen Erfolg mit der Lesung aus Werken von Christine Lavant im letzten Herbst widmete sich die Schauspielerin und Sprecherin Brigitta Buchner im Juni in der Stadtbücherei und Mediathek Krems der Autorin Marie von Ebner-Eschenbach, deren Todestag sich heuer zum 100. Male jährt.
Für die musikalische Untermalung um Umrahmung der Lesung sorgte der Pianist Klaus Bergmaier, der auch selbst - abwechselnd mit Buchner - einige Aphorismen Marie von Ebner-Eschenbachs las. Trotz Fußball-EM und Schönwetter fanden wieder ungewöhnlich viele Literaturbegeisterte und Interessierte den Weg in die Stadtbücherei.
Brigitta Buchner meinte zur Person und zum Werk Marie von Ebner-Eschenbachs: "In meiner Schulzeit rührten mich manche ihrer Geschichten zu Tränen. Mancher verbindet mit diesem Namen muffige Schulbücher und den Geruch nach geölten Holzfußböden und schlecht gewaschenen Kindern. Geschichten werden im Laufe der Zeit anders erzählt, Stile, „Moden“ ändern sich. Das Leid, das ein Mensch dem anderen zufügt, scheint gleich zu bleiben...
Zum 100. Todestag von Marie von Ebner-Eschenbach (1830 bis 1916) erschien nun im Residenz Verlag eine hervorragende Biografie von Daniela Strigl mit dem Titel „Berühmt sein ist nichts“, die ein neues Licht auf Leben und Werk der Schriftstellerin wirft und das ich mit Begeisterung gelesen habe. Sie war ganz und gar keine langweilige, angestaubte „Dichterin der Güte“, sondern zeichnete ein realistisches Bild der Gesellschaft ihrer Zeit. Ihr Werk enthält erstaunlichste Identifikationen mit dem Dunklen und Abgründigen. Ein Werk, das zu Herzen geht."
Ihrer Lesung gaben Buchner & Bergmaier den Titel "Er lässt die Hand küssen".
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