Ideen für Raststationen an Radwegen von HTL Schülern

Fünf Projekte statt bisher drei wurden von der Fachjury ausgezeichnet. | Foto: Siegfried Fries  / pixelio.de
  • Fünf Projekte statt bisher drei wurden von der Fachjury ausgezeichnet.
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SPITTAL. Unter dem Titel "radRAST16" wurde im Herbst des letzten Jahres ein österreichweiter Architekturwettbewerb für HTL Schüler ausgelobt. Bei dem Wettbewerb für Schüler vom Studienbereich Bauingenieurwesen und Architektur der FH Kärnten wurden 130 Projekte eingereicht, von welchen 20 Projekte in die letzte Runde kamen. Die Fachjury entschied sich dazu, nicht nur drei sondern fünf Projekte auszuzeichnen. Am Campus Spittal der FH wurden diese am 1. April überreicht.

Heuer erstmal mit dem Material Stahl

Zum fünften Mal fand der HTL Wettbewerb heuer statt welcher abwechselnd vom Studiengang Architektur und Bauingenieurwesen organisiert wird. Der Fokus liegt immer auf der Verwendung von Holz. Erstmals wurde heuer auch das Material Stahl in die Ausschreibung integriert. Eine Raststation für Radfahrer in der Natur ist die Aufgabe, welche neben einem Jausenplatz für bis zu sechs Personen auch noch Hilfe bei technischen Gebrechen und Informationen über die Region bieten soll. Außerdem sollte der Blick in die Natur sowie die Möglichkeit von Kinderspielplätzen und einem Becken zum Wassertreten im Entwurf mitgedacht werden.

Jury begeistert von Projekteinreichungen

Aus elf Schulen wurden heuer 130 Entwürfe eingereicht, wovon sich zehn Projekte für die nächste Wettbewerbsphase qualifizieren konnten. Zehn weitere Projekte wurden durch eine Vorjury ausgewählt. Die 20 besten radRAST16-Entwürfe wurden von den Schülern selbst am FH Kärnten Campus Spittal vorgestellt, bevor die Jury kritische Fragen zu den Entwurfsideen, der technischen Umsetzung oder dem möglicherweise fehlenden Witterungsschutz stellten. Die Qualität der Entwürfe, die Klarheit und Professionalität der Projektpräsentationen ist hat die Jury begeistert. Selbstbewusst wurden Entwurfsidee, Raumabfolge, Einbettung in die Landschaft, Materialwahl, Konstruktionsweisen, Modelle und digitale Visualisierungen präsentiert.

Die Jury - die Gewinner

Die Jury, bestehend aus Radprofi und Vertreter der Kärnten Werbung Paco Wrolich, FH Studiengangleiter Architektur Peter Nigst und Professor für Baustatik und Tragwerkslehre Gert Eilbracht, Architekt Veit Pedit sowie Hartwig Wetschko vom Land Kärnten und Maria T. Wagener vom Regionalverband Ruhr, hatten eine schwere Auswahl zu treffen. Die Entscheidung fiel zugunsten dreier gleichwertiger Projektgewinner. „Die Projekte auf den vorderen Plätzen sind alle gut und sehr unterschiedlich. Wir haben beschlossen, alle drei Siegerprojekte mit 500 Euro zu belohnen“, so die Jury zur Wahl der Siegerprojekte. Unter den ersten drei Plätzen befand sich auch die HTBLVA Graz – Ortweinschule, die mit ihrer Einreichung die Fachjury überzeugen konnten. Über zwei Anerkennungspreise freuten sich auch Projektteams der HTL Mödling und der HTBLuVA Villach. Sie bekamen jeweils 150 Euro überreicht.

Kärntner Gemeinden wie St. Paul im Lavanttal und Keutschach haben bereits Interesse zur Umsetzung des einen oder anderen Projekts gezeigt.

Wettbewerbskriterien radRast16

Als Beurteilungskriterien standen neben der Realisierbarkeit, der Beanspruchbarkeit und der gestalterischen Lösung der Innovationsgrad sowie die Leichtigkeit der eingereichten Arbeiten im Vordergrund. Die ökologische Verantwortung beim Materialaufwand floss ebenso in die Bewertung ein wie die Wiederverwertung oder Entsorgung der verwendeten Materialien.

Juryentscheidung

Projektteam 046 HTBLVA Graz – Ortweinschule
Die Arbeit mit dem Namen Triangolo lässt wenige Wünsche für Radler und Radlerinnen offen. Sie bietet vielfältige spezifische Funktionen für Radfahrende. Die leicht gebogene Grundrissform und die Rundrohrkonstruktion in Kombination mit Holzplatten vermitteln einen dynamischen Eindruck und ermöglichen eine subtile Assoziation mit dem Thema Radfahren. Der Entwurf ist modular aufgebaut und bietet dadurch viele Größenvariationen.

Projektteam 057 HTL Saalfelden
In dieser Arbeit wird das Thema der Dynamik besonders deutlich. Die Grundidee der aneinandergereihten Scheiben wird von der Jury als überzeugend bewertet. Die unterschiedlich schräg gestellten Scheiben vermitteln die Assoziation von Bewegung und bieten gleichzeitig interessante Ein- und Ausblicke. Mit der Änderung der Scheibenabstände gelingt es den Entwurfsverfassern, den Eindruck von Geschwindigkeit einzufangen. Die vorgeschlagene Rahmenkonstruktion bietet eine grundsätzlich hohe Flexibilität und Erweiterbarkeit.

Projektteam 064 HTL Saalfelden
Die vorliegende Arbeit überrascht. Den Verfassern gelingt es mit einfachen Mitteln eine große Wirkung zu erzielen: die vorgeschlagenen Holzpflöcke lassen durch ihre Anordnung und dynamische Höhenentwicklung einen unverwechselbaren Raum mit hohem Wiedererkennungswert entstehen, eine bespielbare Skulptur. Die Qualität des Entwurfes liegt insbesondere im Weglassen, sich Beschränken und konsequenten Verfolgen einer Idee. Der Rastplatz ist baulich sehr einfach und kostengünstig umsetzbar und kann leicht an unterschiedliche Topographien angepasst werden. Flexibilität und Erweiterbarkeit sind aus Sicht der Jury ebenfalls gegeben.

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