Kaiser hat gar "keine Lust" auf Wahlkampf

Landeshauptmann Peter Kaiser: "Die westliche Kultur ist Leitkultur – es braucht rasche Integrationsmaßnahmen."
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. Das heurige Jahr sieht Landeshauptmann Peter Kaiser als "ein besonderes". Durch die Befreiung von den Unsicherheiten in Sachen Landeshaftung will er "einiges auf die Reihe bringen und strukturiert abarbeiten". Den Vorläufern auf die Wahlauseinandersetzung 2018 erteilt er eine klare Absage: "Ich habe keine Lust auf Wahlkampf".
Versuche von politischen Mitbewerbern – allen voran der FPÖ – den Wahlkampf bereits zu starten nimmt Kaiser "zur Kenntnis". Aber: "Sie halten mich nicht davon ab, das zu tun, was nötig ist", sagt er.

Startups im Klagenfurter Lakeside

Für nötig erachtet Kaiser eine Offensive für Startups – "in den Bereiche Mikro-Elektronik und Öko-Innovationen." Ansiedeln will er eine entsprechende Community im Klagenfurter Lakeside-Park. Außerdem will er eine "Symbiose mit den bestehenden Leitbetrieben" fördern. Er erhofft sich dadurch "weltweite Aufmerksamkeit".
Die Bildung in Kärnten soll eben diesen modernen Jobs zuträglich sein: Neben dem Ausbau von Ganztagsschulen und der Möglichkeit zusätzlicher Schwerpunkte durch die kommende Autonomie von Schulen, soll "digitale Kompetenz" mehr Aufmerksamkeit in den Bildungseinrichtungen erhalten. Kaiser: "Wir merken, wie schnell sich diese Dinge entwickeln, deshalb muss künftig jeder eine gewisse Ahnung vom Programmieren haben."

Kenntnisse für Arbeitslose in Kärnten

Weiterbildung betrifft auch erwachsene – und von Arbeitslosigkeit betroffene – Kärntner. Die Daten werden zwar immer besser, und es gibt "Höchststände an Beschäftigung", aber: Es seien jene "ohne Ausbildung mit riesigem Abstand" am meisten gefährdet, in die Arbeitslosigkeit zu rutschen. In engster Kooperation mit dem AMS sollen Schulabschlüsse nachgeholt und auch neue Kenntnisse vermittelt werden. "Da dürfen wir nie nachlassen", mahnt Kaiser.
Die tertiären Einrichtungen – mit Universität, Fachhochschule und pädagogischer Hochschule – will Kaiser näher zusammenführen. Im Rahmen der Hochschulstrategie. "Ich versuche die Bildungsträger zu bündeln", so Kaiser. Im Westen Klagenfurts schwebt ihm ein "riesiger Campus" – mit einem Standort der Fachhochschule nahe der Universität – vor.

Vorfälle mit Flüchtlingen in Kärnten

Scharfe Kritik übt Kaiser an Versuchen, sämtliche Themen auf ein Flüchtlingsproblem zu reduzieren. "In Summe managen wir diese Sache in Kärnten halbwegs vernünftig", meint er. Gibt es Probleme mit Personen in Unterkünften, so komme "nahezu jeder Fall an die Öffentlichkeit. Ich will aber nichts verniedlichen", stellt Kaiser dar. "Ich ärgere mich über jeden Fall, weil er den geschürten Vorurteilen zum Recht verhilft."
Geht es um Sanktionen, sei das vor allem "Sache des Bundes". "Wenn wir das Taschengeld streichen, ist das rechtlich ein Balance-Akt", so Kaiser. Er plädiert für rasche Integrationsmaßnahmen. "Mit dem Integrationsleitbild zeichnen wir den Weg für das Miteinander", so Kaiser. Und: "Die westliche Kultur ist Leitkultur."

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