Landesrat Podgorschek: „Bin ein stolzer Feuerwehrmann!”
Der oberösterreichische Feuerwehrverband präsentierte eine erfolgreiche Bilanz für das Jahr 2016 – in vielerlei Hinsicht.
Einerseits verzeichnete man ein Plus von 83.000 Einsatzstunden, andererseits, und das ist eher positiv zu bewerten, ging die Anzahl der Einsätze um fast 9.000 auf rund 53.000 zurück. Der Anteil der Brandeinsätze ist entgegen der landläufigen Meinung gestiegen.
Gestiegen ist auch die Anzahl der Lehrgangsteilnehmer auf insgesamt fast 12.000 – einer davon war bei der heutigen Pressekonferenz sogar anwesend: Landesrat Elmar Podgorschek. Er absolvierte im vergangenen Jahr als einer von rund 1.500 Personen die Feuerwehr-Grundausbildung: „Ich bin ein stolzer Feuerwehrmann!”
Immer mehr weibliche „Feuerwehrmänner“
Bei Feuerwehr-Wettbewerben haben Oberösterreichs Freiwillige Feuerwehren „einfach alles gewonnen“, so Landesbranddirektor Wolfgang Kronsteiner. Auch beim Nachwuchs sieht es gut aus. Der steigende Zuwachs bei Jugend und Frauen sei sehr erfreulich, so Kronsteiner, „wir haben mittlerweile auch Kommandantinnen“. Den höchsten Frauenanteil habe man, mit etwa 30 Prozent, bei der Jugend. Beeindruckend ist auch die Durchdringung in einigen Bezirken: so 14,7 Prozent der Einwohner im Bezirk Freiststadt Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr. Da kann der Zentralraum, etwa Linz Land mit 2,3 Prozent kaum mithalten.
Eigenverantwortung schwindet
Problematisch hingegen sieht man beim Landesfeuerwehrverband die Tatsache der Selbstverständlichkeit des Feuerwehreinsatzes. Die Eigenverantwortung in der Bevölkerung schwinde, hingegen steige die Bequemlichkeit. Vielfach würde die Feuerwehr wegen Kleinigkeiten angerufen, erklärt Landesbranddirektor Kronsteiner.
Finanzierungsproblem mit Fuhrpark
Landesrat Elmar Podgorschek zeigte Weitsicht: Die Finanzierung der Feuerwehr-Fahrzeuge könnte „zu einem Problem für meinen Nachfolger“ werden, meinte der ehemalige Nationalratsabgeordnete, in dessen Zuständigkeitsbereich heute unter anderem auch Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz fallen. Grund dafür seien die Lebenszyklen der Fahrzeuge, welche durch den Einsatz moderner Technologien beträchtlich verkürzt werden würden. Auch Wolfgang Kronsteiner nimmt dieses „technologische, technische und taktische Problem“ ernst. Wie genau in der Zukunft damit umgegangen werde sei noch nicht klar, es gebe aber beispielsweise erste Ansätze in Richtung E-Mobilität, so Kronsteiner. Erwähnt wurde seitens Podgorschek auch die in Zukunft steigende Verantwortung der Gemeinden für die Finanzierung der Feuerwehren im Zuge der „Gemeindefinanzierung neu“ – mit Details dazu hielt man sich aber noch bedeckt.
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