"Das Zauberwort ist Proportionalität"
VKB-Generaldirektor Christoph Wurm kritisiert die stetig zunehmenden Regulierungsauflagen. Der Banker sieht die Auflagen aber auch als Möglichkeit zur "permanenten Qualitätsverbesserung".
OÖ. 15.000 Seiten umfassen derzeit die Vorschriften und Regulierungsauflagen, mit denen Lokalbanken tagtäglich zu kämpfen haben. Zum Vergleich: Die Brockhaus Enzyklopädie kommt nur auf unwesentlich mehr, nämlich 17.000 Seiten. So wurden seit der Finanzkrise nicht nur die Eigenkapitalvorschriften verschärft oder die Bankenaufsicht vereinheitlicht, sondern auch im Börsengesetz die Offenlegungspflichten massiv erweitert. Darüber hinaus sind europäische Banken verpflichtet, Sanierungspläne vorzuhalten, Aufsichtsrat und Vorstand stehen "Fit & Proper-Tests" ins Haus und die Meldeverpflichtungen wurden wesentlich verstärkt. "Wir sehen die Regularien als zusätzliche Belastung und zunehmend als intensive Bürokratisierung des gesamten Bankenwesens", sagt VKB-Generaldirektor Christoph Wurm.
Der Banker kritisiert die "Über- und Mehrfachregulierungen" und die nicht ausreichend vorhandene "Proportionalität". Gemeint ist damit, dass die angewandten Regulierungen derzeit nicht an die Größe des Finanzinstituts angepasst werden. Regionalbanken würden somit den selben Auflagen unterworfen wie große, internationale Institute. "Das Zauberwort ist Proportionalität", sagt Wurm. Allerdings seien die zunehmenden Regulierungsauflagen nicht nur Belastung: "Wir empfinden diese neuen Regeln gleichzeitig auch als etwas Positives, das dazu beiträgt die Qualität unserer Arbeit weiter zu erhöhen", sagt Wurm.
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