Lobau: Kontroverse um Tunnel spitzt sich zu
Zuständige Asfinag reagiert auf die Einwände der Bürgerinitiativen und Umweltschützer.
WIEN. Im Streit um den Lobautunnel wird der Ton rauer. Auch die zuständige Straßenbaugesellschaft Asfinag drängt nun auf einen Baustart. Man scharre schon in den Startlöchern, um die sechste Donauquerung zu realisieren. Bürgerinitiativen und politische Gegner – vor allem aus dem grünen Lager – machen weiter gegen das Projekt mobil.
Besonders der Umweltschutz steht dabei im Zentrum. Hauptsächlich getragen ist der Protest von der Sorge um den Nationalpark. Trotz positiver Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) werden massive Eingriffe in das Ökosystem und das Grundwasser befürchtet. Stimmt nicht, heißt es vonseiten der Asfinag. Man setze auf eine umweltschonende Bauweise. Eine ein Meter dicke Betonschale halte zudem den Tunnel dicht. Nichtsdestotrotz wurde die UVP beeinsprucht. Jetzt wird neu geprüft.
Abluft befürchtet
Ein weiterer Kritikpunkt: die Emissionen. Anrainer befürchten, dass der Tunnel zu nahe an Wohngebieten entlüftet wird. Tatsächlich sei ein Abluftbauwerk im Raum Großenzersdorf in der Nähe des Autokinos geplant, sagt die Asfinag.
"Das wird in etwa zehn Meter hoch sein", sagt Geschäftsführer Alexander Walcher. "Zum Vergleich: Das Kinoschild ist rund 15 Meter hoch." Abgesehen von diesem geringen Eingriff ins Landschaftsbild sei das Lüftungsbauwerk außerdem im Regelfall außer Betrieb. "Das kommt nur im Ernstfall, etwa bei Bränden, zum Einsatz."
Hintergrund:
Die Asfinag will den S1-Lückenschluss in zwei Teilabschnitten realisieren. Ab 2017 könnte man den Abschnitt Groß Enzersdorf – Süßenbrunn realisieren. Der neun Kilometer lange Lobautunnel selbst könnte ab 2018 gebaut werden. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf 1,9 Milliarden Euro.
Interview: Asfinag-Geschäftsführer: "Die Alternative? Zehn Jahre Stillstand"
Kommentar:Vassilakou und der Hausverstand
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