Gemeinden: Soviel kostet das Abwasser

Foto: Land Tirol/Wett
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BEZIRK (otko). Im Rahmen des dritten Teils unseres großen Gemeinderankings haben die BEZIRKSBLÄTTER die Kanalanschluss- und die Kanalbenützungsgebühr der 30 Gemeinden unter die Lupe genommen.
Die Errichtung und der Betrieb eines öffentlichen Kanalnetzes samt Kläranlage verursachen für die einzelnen Abwasserverbände, in denen die Gemeinden zusammengeschlossen sind, entsprechende Kosten. Diese müssen von den jeweiligen Nutzern in den Gemeinden getragen werden. Neben den einmaligen Kanalanschlussgebühren wird auch eine laufende, jährliche Kanalbenützungsgebühr eingehoben, die an den jeweiligen Wasserverbrauch gekoppelt ist.

Mindestgebühren

Gemeinderevisor Andreas Walser erklärt, dass jede Gemeinde bei der Festsetzung der Steuern, Gebühren und Abgaben autonom sei und dies jährlich durch den Gemeinderat geschieht. "Grundsätzlich gibt es bei den Abwassergebühren keine gesetzlichen Ober- und Untergrenzen. Allerdings gibt es von Seiten des Landes eine Mindestgebühr, falls die Gemeinden Unterstützungen aus dem Gemeindeausgleichsfonds wollen oder um sonstige Landesförderungen ansuchen", betont Walser.
Konkret geht es dabei um einen Anspruch für eine Bedarfzuweisung aus dem Gebührenhaushalt Kanal, wobei eine Mindestgebühr in den dortigen Richtlinien enthalten ist. Diese Mindestgebühr liegt laut dem Gemeinderevisor beim Kanal bei den laufenden Gebühren bei 2,115 Euro und bei der Anschlussgebühr bei 5,41 Euro. "Ab 2016 muss dann beim Kanal von den Gemeinden 2 Euro als Mindestgebühr eingehoben werden, falls sie Bundesförderungen erhalten wollen", so Walser.

Anschlussgebühren

Bei den Kanalanschlussgebühren verrechnen die Gemeinden Ischgl mit 3,20 Euro und Serfaus mit 3,35 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum am wenigsten. 18 Gemeinden verrechnen die vom Land vorgegebene Mindestgebühr von 5,41 Euro. Die restlichen Gemeinden liegen geringfügig darüber. St. Anton am Arlberg mit 5,80 und Landeck mit 5,70 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum sind am teuersten.
Eine Ausnahme bildet aber die Gemeinde Pfunds, wo 18,87 Euro pro Quadratmeter verrechnet werden. "Bei uns wird die Kanalanschlussgebühr nach Quadratmetern berechnet. Dies kommt von früher her und wir haben bisher noch nicht umgestellt. Bei einer allfälligen Umstellung muss aber eine saubere Lösung gefunden werden, um Ungleichgewichte zu vermeiden", verweist Bgm. Gerhard Witting.

Benützungsgebühren

Bei den laufenden Gebühren kommen die Gemeindebürger von Ischgl am billigsten davon – der Kubikmeter kostet hier 2,00 Euro. 14 Gemeinden heben, die vom Land vorgegebene Mindestgebühr von 2,12 Euro ein. Die restlichen Gemeinden bewegen sich darüber. Am tiefsten in die Tasche greifen bei den Kanalbenützungsgebühren müssen die Verbraucher in Serfaus mit 2,69 Euro, St. Anton am Arlberg mit 2,54 Euro sowie in Ladis mit 2,53 Euro pro Kubikmeter.
Wie bereits bei den Wassergebühren begründen die Dorfchefs die höheren Kosten mit dem hohen Aufwand für die Entsorgung und den unterschiedlichen Investitionen in das Leitungsnetz.

Foto: Land Tirol/Wett
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