Ex- Polizist wegen Brandstiftung vor Gericht

Staatsanwalt Karl Fischer ist von der Schuld des Angeklagten überzeugt. | Foto: Probst
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BEZIRK LILIENFELD. Schwere Vorwürfe erhebt der St. Pöltner Staatsanwalt Karl Fischer gegen einen ehemaligen Polizeibeamten. Der 45-Jährige soll am 16. Jänner 2015 sein Lokal im Bezirk Lilienfeld in Brand gesteckt haben, um die Versicherungssumme in Höhe von rund 218.000 Euro zu kassieren.
Darüber hinaus, so Fischer, habe er wenige Stunden zuvor das Fahrzeug eines Gastes mit einer brennbaren Paste angezündet, um von sich abzulenken. Polizeibeamten gegenüber habe er Ende Februar schließlich vorgetäuscht, dass im Wohnhaus seiner Lebensgefährtin eine polizeiliche Durchsuchung stattgefunden habe.

"Bin nicht schuldig"
Der Angeklagte bekennt sich gegenüber Richter Slawomir Wiaderek zu allen Vorwürfen nicht schuldig. Verteidiger Alfred Schneider betonte: „Es gibt keine Fakten, es gibt nur Indizien!“ Seitens der Versicherung, rechtlich vertreten durch Peter Gloß, wird eine Schadensgutmachung in Höhe von 3.000 Euro gefordert, da die Versicherungssumme für die, beim Brand völlig zerstörten Automaten bereits ausbezahlt wurde.

Brandbeschleuniger
„Es war ja nur a Flammerl“, meinte einer jener Feuerwehrmänner, die am Abend des 16. Jänners im Lokal zu Gast waren. Einsatzfahrzeuge machten auf einen Vorfall am Parkplatz aufmerksam, und als die Gäste hinausgingen, registrierte ein weiterer Feuerwehrmann: „Mein Auto brennt!“ Als die Einsatzfahrzeuge bereits abgefahren waren, habe der Wirt erklärt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Er habe gedrängt, einen Brandsachverständigen zu holen und am Parkplatz nach Spuren zu suchen. Dabei habe er selbst die erste von zwei Dosen mit brennbarer Paste gefunden.
Etwa zweieinhalb Stunden später, im Lokal war bereits Sperrstunde, mussten die selben Männer abermals zum Objekt, das in Vollbrand stand und zur Gänze vernichtet wurde. Bei den Löscharbeiten standen sieben Feuerwehren mit 100 Mann im Einsatz. „Es lag zweifelsfrei eine Feuersbrunst vor“, erklärte der Brandsachverständige vor Gericht. Die Einsatzleute seien durch austretendes Flüssiggas wesentlich gefährdet gewesen, wobei die Konzentration glücklicherweise nur zu einer Verbrennung, nicht aber zu einer Explosion gereicht habe. Bei den Ermittlungen stellte man fest, dass das Feuer durch eine offene Flamme entstanden sein muss und es etwa 20 Minuten gedauert habe, bis das Lokal in Vollbrand stand. Sichergestellt wurden drei offene Flüssiggasflaschen aus Stahl, sowie zwei geplatzte aus Aluminium, eine dritte, von der nur noch der Boden vorhanden war, legte der Beschuldigte im Prozess vor. Diese habe er einige Zeit nach dem Brand vor Ort gefunden. Benzin und Gas seien, laut Gutachter, optimal dazu geeignet gewesen, den Holzbau rasch und gänzlich zu vernichten.
Laut Staatsanwalt ging es darum, das Lokal zu zerstören. Der Geschäftsführer und Teilinhaber sei in finanziellen Schwierigkeiten gewesen. Im Zuge einer gewerberechtlichen Überprüfung im Dezember 2014 sei es zu zahlreichen Auflagen gekommen. Gleichzeitig sei der Umsatz im Betrieb wesentlich zurückgegangen, sodass die finanziellen Mittel für die Sanierung fehlten, begründete Fischer das mutmaßliche Motiv des Beschuldigten. Zur Einvernahme weiterer Zeugen wurde der Prozess vorerst auf unbestimmte Zeit vertagt.

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