St. Veit bietet der Regierung die Stirn
Das "gallische Dorf des Gölsentals" widersetzt sich den Registrierkassen-Plänen der Bundesregierung.
ST. VEIT (mg). "Es wird uns aufgezwungen und wir sollen die bittere Pille einfach schlucken", ärgert sich Lydia Brandtner. Mit ihren Sorgen ist sie nicht allein. Viele Selbstständige haben schon einmal besser geschlafen. Der Gedanke an die drohende Registrierkassenpflicht ab 1. Jänner kommenden Jahres, der damit verbundene zusätzliche Aufwand und vor allem die Kosten bereiten so manchem schlaflose Nächte.
Eine Gemeinde wehrt sich
Doch es regt sich Widerstand. Ganz nach Vorbild des berühmten gallischen Dorfes der Comic-Figuren Asterix und Obelix, das sich erfolgreich gegen die übermächtig scheinenden Römer wehrte, setzte St. Veit ein Zeichen. "Wir nehmen die Sorgen unserer Gewerbetreibenden sehr ernst. So brachte ich im Gemeinderat den Vorschlag ein, eine Resolution an Bundeskanzler Werner Faymann, Finanzminister Hans Jörg Schelling und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu senden", erklärt St. Veits neuer SPÖ-Ortsvorsitzender Christian Fischer.
St. Veit fordert Änderungen
Der Gemeinderat stimmte der Resolution mit großer Mehrheit zu. "Wir fordern eine Anhebung der Umsatzgrenze für die Registrierkassenpflicht von 15.000 auf 100.000 Euro Jahresumsatz. Ferner soll die Übergangsfrist für die Anschaffung der Kassen verlängert werden", so Fischer, der lieber die Einführung einer "Reichensteuer" sehen würde.
Unerwarteter Beistand
Freude stellte sich beim St. Veiter Gemeinderat ein, als auch Landeshauptmann Erwin Pröll ähnliche Änderungen forderte. "Erwin Prölls Meinung hat Gewicht, auch in der Bundespolitik. Daher setzen wir große Hoffnungen in seine Unterstützung unserer Forderungen", so der SPÖ-Ortschef.
"Wir sperren Ende Juli 2016 endgültig zu. Nun sollen wir noch bis zu 9.000 Euro in ein Registrierkassensystem investieren. Im August kauft mir das gebrauchte Gerät doch keiner mehr ab", hofft der bekannte Wirt Heinz Brandtner in Rainfeld auf einen Erfolg der Resolution.
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