Kleine Elemente mit großer Wirkung

Welche Inhalte aus Schul- und Lehrbetrieb lassen sich auch in einem anderen Land mit ganz anderen landwirtschaftlichen Strukturen sinnvoll umsetzen?

Dieser für eine Schule doch eher außergewöhnlichen Frage stellte sich die HBLA für Land- und Ernährungswirtschaft kurz vor Schulschluss und kam mit Hilfe ihrer Gäste zu teilweise sehr simplen und doch überraschenden Antworten. Diese Gäste waren 8 Multiplikator/inn/en der Entwicklungszusammenarbeit aus 4 afrikanischen Ländern (Ruanda, Uganda, Kenia und Tansania). Sie befinden sich auf Einladung des Landes OÖ und der Genossenschaft Oikocredit derzeit zur Fortbildung in unserem Bundesland. Auf dem Ausbildungsprogramm stehen land- und betriebswirtschaftliche Schwerpunkte genauso wie praktische Erfahrung.

In Elmberg konnten die Afrikaner/innen lange erprobte einfache Elemente der Lebensmitteltechnologie und -produktion mit großer Wirkung kennenlernen. So gab es beispielsweise einen Workshop im Mikrobiologielabor, der einfache Maßnahmen zur Verminderung der mikrobiologischen Kontamination vermittelte. Besonders angetan hatte es den Gästen die Ölpresse – ein solches Modell in ähnlicher Größe nach Ruanda mitzunehmen, um dort seine bereits bestehende Ölproduktion zu optimieren, strebt nun einer der Teilnehmer an. Auch die artgerechte Haltung und optimale Fütterung von Rindern oder Hühnern war ein Thema. Im Hühnerstall löste die einfache mechanische Eiersortiermaschine großes Interesse aus.

Darüber hinaus stellten die Gäste mit Schülerinnen und Schülern auch noch Seifen und Taschen aus Recyclingmaterialien her. Ein weiterer Höhepunkt war das Konzept des praktischen Betriebswirtschaftsunterrichts, in dem Übungsfirmen aus ganz Österreich und Südtirol virtuellen Handel betreiben, um so die Abläufe in Unternehmen kennenzulernen. Auch das möchten manche Gäste in ähnlicher Form zu Hause umsetzen.

Und natürlich profitierten die Schülerinnen und Schüler der HBLA Elmberg gleichermaßen von diesem außergewöhnlichen Besuch: Im Geografieunterricht, der an diesem Tag auf Englisch stattfand, hatten sie die Möglichkeit, die afrikanischen Gäste über ihre Herkunftsländer und Tätigkeitsbereiche als Multiplikatior/innen der EZA zu befragen. Dabei entwickelte sich ein reger Austausch und machte als Abschluss diesen Tag zu einem echten Gewinn für beide Seiten.