"Superstadt" in der Nacht

Nachtaktive Tiere werden ernsthaft diskutiert, Vampire werden hofiert, die Finsternis wird zelebriert, das Clubbing wird akademisiert und schließlich wird auch mit dem Schlaf experimentiert. | Foto: Sabine Pollak
  • Nachtaktive Tiere werden ernsthaft diskutiert, Vampire werden hofiert, die Finsternis wird zelebriert, das Clubbing wird akademisiert und schließlich wird auch mit dem Schlaf experimentiert.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

Alles steht heuer im Zeichen der Nacht beim Symposium "Superstadt". Daher findet die jährliche Veranstaltung der Architektur/Urbanistik der Kunstuni Linz heuer auch erstmals bis in die frühen Morgenstunden statt. Von 18 bis 4 Uhr widmet sich die Veranstaltung in der Domgasse 1 den ungeahnten Möglichkeiten, den Träumen, sowie der Angst und der Kontrolle. Nachtarchitekturen wie Clubs, Höhlen und Schlafzimmer werden ebenso thematisiert wie Architekturen aus künstlichem Licht oder solche, die mehr dem Tod als dem Leben gewidmet sind, also Grabstätten, Katakomben, Kenotaphen und Bunker.

Die Stadt und die Nacht

Schatten, Dunkelheit, Vergnügen und Gefahr. Die Stadt bei Nacht widerspricht all dem, was die Moderne den Menschen lehrte, also Helligkeit, Transparenz und Rationalität. Aber was wäre die Stadt, wenn sie nicht die Nacht hätte? In der Nacht gerät sogar die Planstadt außer Kontrolle. Im Dunkeln erweitern sich Stadträume und schrumpfen zugleich. Mit der Elektrifizierung des 19. Jahrhunderts wurden die Dunkelheit und Ruhe in den nächtlichen Straßen beendet, die Großstadt des 20. Jahrhunderts erfand geradezu das Nachtleben und bis heute ist es eher die Nacht, die ein Abenteuer verspricht. Das Urbane verlockt erst, wenn es dunkel wird. Im Schutz der Dunkelheit kann man träumen und Graffiti sprayen, wechselt Kleidung oder Geschlecht und verliert sich in Rauschzuständen. Heute verschwindet der Zauber der Großstadt-Nacht zunehmend. Die „indirekte Beleuchtung“ von Überwachungskameras erhellt auch verborgene Winkel und zugleich fordert der Rhythmus des schlaflosen 24/7-Kapitalismus Arbeit und Konsum rund um die Uhr. Das Abenteuer wird zum inszenierten Event und schließlich wird auch das Lichtermeer der Großstadt durch dekorative Lichtinstallationen ersetzt. Die Domestizierung der Nacht steht also bevor.

Ein spannendes Programm erwartet die Besucher somit beim Symposium "Superstadt". Mit dabei sind unter anderem Sabine Pollak, Thomas Macho, Catharine Rossi oder Lars Moritz. Mehr Infos: www.superstadt.at

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