JKU: TNF wird saniert, Laborgebäude neu gebaut
25 Millionen Euro Investition in die Infrastruktur der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Der Turm der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz wird von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) umfangreich funktions- und sicherheitstechnisch saniert. Außerdem errichtet die BIG, die zum Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium ressortiert, am Uni-Gelände ein neues Laborgebäude für das Technikum der JKU.
Generalsanierung nach 40 Jahren Nutzung
Der sogenannte TNF-Turm wurde in den 1970er Jahren erbaut und seit 1977/78 genutzt. Er umfasst zwölf Geschoße und beherbergt vor allem Labors für Institute aus den Bereichen Chemie und Physik.
Es werden vor allem Brandschutz, Lüftung und Oberflächen wie Fußböden und Fassade überholt oder erneuert. Darüber hinaus werden Büros im 6. und 7. Obergeschoß zu Laborräumen umfunktioniert. Diese Maßnahmen sollen Ende 2015 abgeschlossen sein.
Im Jahr 2015 starten auch die Arbeiten an der Fassade, den WC-Anlagen und der Haustechnik. Im Rahmen der Fassadensanierung werden Fenster und Sonnenschutz erneuert sowie die in die Jahre gekommene Betonfassade ausgebessert. Im Inneren des Gebäudes werden alle WC-Anlagen saniert.
Neben den Sanitäranlagen selbst wird auch das Herzstück des Gebäudes, die Haustechnik, auf Vordermann gebracht. Sämtliche HKLSE-Gewerke, also Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär und Elektro sind davon betroffen.
„Die Bauarbeiten sind bereits gestartet. Die Sanierungsmaßnahmen werden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Verläuft alles nach Plan, sollen alle Abschnitte Ende 2018 fertiggestellt sein. In Summe werden rund 21,4 Millionen Euro in die Sanierung des TNF-Turms investiert“, sagt BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss.
Die Gesamtsumme von 21,4 Millionen Euro setzt sich wie folgt zusammen: 6,75 Mio. Euro werden von der JKU investiert, die restlichen 14,65 Mio. Euro von der BIG.
„Die Sanierung des TNF-Turms bedeutet eine erhebliche Attraktivierung der Arbeits- und Studienbedingungen für unsere WissenschafterInnen und Studierenden. Sie ist auch Ausdruck der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen der JKU und BIG. Die JKU ist damit bestens aufgestellt, um zukünftig noch mehr junge Menschen für ein technisch-naturwissenschaftliches Studium an der JKU zu begeistern“, sagt Rektor Richard Hagelauer.
Laborneubau für JKU-Technikum
Neben der Sanierung des TNF-Turms wird auch neuer Raum für das Technikum der JKU geschaffen. Ab April 2015 entsteht hinter dem TNF-Turm neben dem Hochschulfondsgebäude ein zweistöckiges Laborgebäude. Der Rohbau soll Mitte 2015 fertiggestellt sein und die Gesamtfertigstellung im Herbst 2015 erfolgen. Es wird auf rund 1.400 Quadratmetern Platz für Labore, eine Maschinenhalle sowie die erforderlichen Nebenräume bieten.
Investiert werden rund 4,3 Millionen Euro. Auch hier erfolgt eine Kostenteilung: Ungefähr 2,4 Millionen Euro werden in Form eines Baukostenzuschusses vom Land Oberösterreich gefördert. Der Restbetrag von 1,94 Millionen Euro wird von der BIG investiert und über Mieten der JKU refinanziert.
Nach Fertigstellung des Neubaus kann der angemietete Drittstandort der JKU in der Welserstraße in Leonding aufgegeben und das Institut für Chemie der Polymere sowie das Institut für Verfahrenstechnik nun direkt am Universitätscampus angesiedelt werden. Dadurch entstehen für die JKU keine finanziellen Mehrbelastungen.
„Durch den Neubau des JKU-Technikum werden zukünftig alle unsere Chemie-Institute am JKU-Campus vereint sein. Es wird dadurch nicht nur dieser Fachbereich sondern auch das Synergiepotential aller technisch-naturwissenschaftlichen Institute gestärkt. Der derzeit ausgeschriebene neue Lehrstuhl für Katalyse wird ebenfalls im TNF-Turm bzw. im neuen
JKU-Technikum angesiedelt. Zusätzlich wird das Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus) hier Forschungsaktivitäten durchführen. Alles in allem setzt die JKU damit ein starkes und sichtbares Zeichen zur weiteren Stärkung der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät“, freut sich Rektor Richard Hagelauer.
Mag.a Doris Hummer, Landesrätin für Bildung, Forschung und Wissenschaft: „Forschung und Innovation sind die Säulen für ein leistungsstarkes und wettbewerbsfähiges Oberösterreich. Mit dem Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2020“ und der Verdreifachung des Forschungsbudgets des Landes OÖ bis 2020 setzt Oberösterreich einen klaren Schwerpunkt. Allein 2015 stehen so 34,6 Mio. EURO für Forschung und Wissenschaft in unserem Bundesland zur Verfügung. Auch die Schaffung der notwendigen Infrastruktur wie z.B. Laborflächen für Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ist eine zentrale Bedingung, um Zukunftsjobs zu schaffen und Schlüsselarbeitskräfte in und für unsere Region ausbilden zu können. Die Sanierung des TNF-Turms und der Bau des neuen JKU-Technikums leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Aus diesem Grund stellt das Land OÖ für diese Projekte 2,4 Millionen Euro in Form eines Baukostenzuschusses zur Verfügung.“
Dr. Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft: "Das Projekt kann dank einer guten Zusammenarbeit zwischen der Bundesimmobiliengesellschaft und dem Land Oberösterreich realisiert werden. Es wird die Arbeits- und Studienbedingungen für Wissenschaftler und Studierende verbessern und den Wissenschafts-Standort Oberösterreich noch attraktiver machen. Darüber hinaus sichern unsere Investitionen Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land", sagt Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, zu dessen Ressort die Bundesimmobiliengesellschaft ressortiert. Auf Initiative Mitterlehners wurde bereits im Frühjahr 2014 ein Sonderbauprogramm für Österreichs Universitäts-Infrastruktur auf den Weg gebracht, womit in den nächsten Jahren zusätzlich 200 Millionen Euro investiert werden können.
Maurits van Tol, Borealis Vice President Innovation & Technology: „Borealis ist stolz darauf, seit 2009 gemeinsam mit der OMV das Kunststofftechnikstudium an der JKU zur unterstützen. Borealis schätzt die unmittelbare Nähe zur JKU sehr: so können wir Synergien nutzen, gemeinsam an Innovationen arbeiten und die nächste Generation von ForscherInnen und Fachkräften in der Kunststoffindustrie ausbilden. Alle Chemie-Institute am JKU-Campus zu vereinen wird die interdisziplinäre Kommunikation enorm vereinfachen, und somit auch den Austausch von Ideen über Schnittstellen hinweg fördern. Es ist in der Tat so: Kreativität und Innovation werden durch häufige und informelle Kommunikation geradezu beflügelt!“
Die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der JKU
Im Wintersemester 2014/15 verfügt die JKU über mehr als 19.800 Studierende – das ist ein neuer Rekord in der fast 50-jährigen Geschichte von Oberösterreichs größter Bildungsinstitution. Die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät zählt aktuell mehr als 4.300 Studierende, das sind mehr als ein Fünftel aller JKU-Studierenden. 30 Studienrichtungen können an der TN-Fakultät studiert werden.
Über die BIG
Der BIG-Konzern ist mit rund 2.800 Liegenschaften einer der größten Immobilieneigentümer in Österreich. Das Portfolio besteht aus über sieben Millionen Quadratmeter Gebäude- und rund 21 Millionen Quadratmeter Grundstücksfläche. Es gliedert sich in die Unternehmensbereiche Schulen, Universitäten, Sonder- und Spezialimmobilien. Die Büroimmobilien und Entwicklungsliegenschaften sind seit Jänner 2013 in der Tochtergesellschaft ARE Austrian Real Estate GmbH gebündelt.
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