Standortfaktor schnelles Internet
Das deutsche Bundesland Hessen arbeitet intensiv an einer Breitbandoffensive im ländlichen Raum.
LINZ (jog). "In Zukunft gibt es keine Chance für Betriebsansiedlungen ohne vernünftigen Breitbandanschluss. Was die Eisenbahn im 19. Jahrhundert war, ist Breitband im 21. Jahrhundert." Landeshauptmann Josef Pühringer stellte bei seinem Besuch in Sachsen und Hessen klar, dass die geplante Breitbandoffensive in Oberösterreich nicht nur zur Lebensqualität beiträgt, sondern vor allem für die Wirtschaft ein entscheidender Standortfaktor ist. Die hessische Landesregierung hat als Vorreiter die Notwendigkeit von einem flächendeckenden Glasfasernetz und damit einer schnellen Internetverbindung früh erkannt und bereits 2006 die Initiative "Mehr Breitband für Hessen" ins Leben gerufen.
Mittel gegen Landflucht
Bis 2018 möchte man die Versorgung aller Haushalte mit NGA-Anschlüssen mit mindestens 50 Mbit/s erreichen. Ein Schritt, der vor allem die Landflucht bekämpfen soll. Die hessische Metropole Frankfurt gehört zu den erfolgreichsten und dichtest besiedelten Wirtschaftsregionen des Landes. "Besonders junge Familien zieht es heute verstärkt in Städte", so Pühringer. "Die größte Herausforderung liegt darin, alle weißen Flecken zu schließen. Nach unserer Erfahrung gibt es dafür keinen Masterplan, sondern man muss die jeweiligen regionalen Situationen wie etwa die Energieversorgung im jeweiligen Gebiet bedenken", sagt Wolfram Koch, Leiter der Gesellschaftsstelle Breitband in Hessen. Bis 2020 sollen in Österreich flächendeckend Internetzugänge mit einer Transferrate von 100 Mbit/s angeboten werden. Zu diesem Zweck schüttet der Bund Förderungen im Rahmen von einer Milliarde Euro, die sogenannte Breitbandmilliarde, aus. Im ersten Schritt können sich Gemeinden um Förderungen beim Verlegen leerer Rohre bewerben. Diese sollen später von Providern zum Installieren ihrer Leitungen verwendet werden können. Das Land OÖ startet dazu eine Informationsoffensive.
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