Lessach ist ein Dorf ohne Wirt
Seit 2015 haben die Lessacher keine Ganzesjahres-Gaststätte mehr.
Herr Bürgermeister, warum können wir heute nicht mehr zum Wirt gehen in Lessach?
PETER PERNER: „Weil wir leider seit eineinhalb Jahren keinen Wirt mehr haben. Der letzte Wirt ist im April 2015 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Vor vielen Jahren hatte Lessach noch drei Gasthäuser, jetzt leider keines mehr. Bedauerlich für unseren 580-Seelen-Ort.“
Wie ist die Stimmung dazu im Ort?
PERNER: „Sehr traurig. Als wir noch einen Wirt hatten, nahmen wir das als Selbstverständlichkeit. Erst jetzt erkennen, wie wertvoll ein Dorfwirt für die Dorfgemeinschaft, die Vereine, das gesellschaftliche Leben, für den Tourismus und so weiter ist. Erst, wenn du etwas verlierst, dann erkennst du seinen Wert; das ist leider oft so im Leben.“
Wohin weichen die Lessacherinnen und Lessacher aus, z. B. zum Frühschoppen nach dem sonntäglichen Kirchgang?
PERNER: „Ausweichmöglichkeiten gibt es im Sommer ins hintere Lessachtal zur Lenzenhütte oder zur Laßhoferhütte: diese beiden bewirtschafteten Hütten sind gegen Entrichtung einer Maut per Auto erreichbar. Weiters gäbe es am Gumma die Wildbachhütte, wohin ein gemütliche Fußweg vom Puagga-Bauer aus zirka eine Stunde dauert. Die nächstgelegene ganzjährig bewirtschaftete Gaststätte ist der Salitererwirt in Tamsweg-Wöltling.
Ich möchte noch erwähnen, dass an Prangtagen unsere Vereine ein Zelt aufstellen, wo wir unsere Dorfgemeinschaft pflegen.“
Wie soll die Zukunft ausschauen?
PERNER: „Für die Zukunft wünschen wir uns natürlich, dass Lessach wieder einmal einen Dorfwirt bekommt. Dazu braucht es aber zuerst eine Liegenschaft und dann einen, der sie betreiben will. Wir werden sehen.“
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