„Druck und Stress steigt an“
Der Vorschlag die Lehrerarbeitszeit um zwei Wochenstunden zu erhöhen sorgt für Diskussionen.
BEZIRK. Speziell der Sager von Wiens Bürgermeister Michael Häupl: „Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig“, löst bei Marianne Lukaschek, Lehrerin an der VS Mattersburg, Kopfschütteln aus: „Mir ist die Zeit zu kostbar um solche unqualifizierten Aussagen zu kommentieren.“
„Wir arbeiten 40 Stunden“
„Das Problem ist, dass es sich bei den Debatten immer nur um die reinen Unterrichtsstunden dreht. Es wird leider vergessen, das auch Vorbereitungen, Elternabende, Veranstaltungen, Aus- und Weiterbildungen, sowie administrative Tätigkeiten sehr viel Zeit in Anspruch nehmen“, betont Lukaschek, die den Gesamtaufwand mit mindestens 40 Wochenstunden beziffert.
„Qualität statt Quantität“
„Wir arbeiten mit dem wichtigsten Gut unsrer Gesellschaft – den Kindern! Hier sollte es doch eher um Qualität anstatt Quantität gehen“, so die VS-Lehrerin, die erklärt, dass mit Verlassen des Schulgebäudes die Arbeit noch lange nicht getan ist: „Wir Lehrer nehmen unseren Job mit nach Hause und das sorgt immer wieder für Stress, auch familiär.“
„Bin für meine Schüler da“
„Ich ärgere mich nach 32 Dienstjahren über solche Häupl-Aussagen nicht mehr, sondern investiere meine Energie viel lieber in Menschen die mir anvertraut wurden“, erläutert Christina Krenn, Lehrerin an der NMS Neudörfl, die sich nicht nur als Pädagogin, sondern auch als Erzieherin und Beraterin für ihre Schützlinge sieht.
Kontakt zu Eltern wichtig
„Ich kann mein ‚Lehrersein` mit dem Verlassen des Schulgebäudes nicht einfach wie einen Mantel ablegen, denn ich habe es mit Menschen zu tun, die mich brauchen. Mir ist auch der intensive Kontakt zu den Eltern sehr wichtig, da die gemeinsame Arbeit die Basis zum Gelingen meiner Tätigkeit darstellt“, so Krenn, die die täglichen Herausforderungen immer noch gerne annimmt.
„Halbherzige Kompromisse“
„Ich wünsche mir, dass bildungspolitische Angelegenheiten nicht immer parteipolitisch diskutiert werden, denn diese enden meistens mit halbherzigen Kompromissen“, spricht die NMS-Lehrerin wohl vielen KollegInnen aus der Seele.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.