Causa Commerzialbank
Millionengeschäft mit „Pucher-Gründen“ in Mattersburg

Auf dem "Pucher-Areal" in der Michael Koch-Straße soll das neue Stadtviertel entstehen.  | Foto: Jennifer Flechl
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Die Causa rund um die Commerzialbank ist um einen Aufreger reicher. Wie die „Wiener Zeitung“  am Montag berichtete, verdienten  Immobilieninvestoren mit den ehemaligen „Pucher-Gründen“ in Mattersburg in kurzer Zeit durch den Kauf und Verkauf des Grundstücks Millionen.

MATTERSBURG. Der ehemalige Commerzialbank-Chef und Präsident des SV Mattersburg Martin Pucher hatte große Pläne für das Areal in der Mattersburger Michael Koch-Straße. Auf einer Fläche von 10.500 Quadratmetern sollten ein neues Rathaus, eine neue Bankfiliale, zwei Gebäude zur Vermietung und eine Tiefgarage entstehen. Für das Prestige-Projekt sollten 30 Millionen Euro investiert werden. Doch dann kam alles anders. Das abrupte Ende der Commerzialbank im Jahr 2020 bedeutete zunächst auch das Aus des Projekts.

Versteigerung des Areals

Nach der Pleite der Commerzialbank Mattersburg wurde 2021 das Grundstück öffentlich versteigert, um mit dem Geld den Schaden der Insolvenz zumindest teilweise wiedergutzumachen. Das Interesse bei der Versteigerung sei groß gewesen: Mehrere Baufirmen und auch die Immobiliengesellschaft des Landes Burgenland nahmen daran teil. Nach 27 Geboten bekommt der Wiener Immobilienentwickler Gerhard Aigner den Zuschlag für 4,62 Millionen Euro. Für das Geschäft gründet der Investor – zwei Monate nach der Versteigerung – eine neue Firma, die BUAG Immobilien GmbH & Co OG. Gegenüber MeinBezirk.at berichtet Aigner von großen Plänen für das Areal. „Wir werden die Verantwortung, die mit diesem Projekt einhergeht, übernehmen und im Sinn der Mattersburger eine Win-Win-Lösung entstehen lassen“, sagt er gegenüber MeinBezirk.at.

Über 10 Millionen Profit in drei Monaten

Doch die BUAG realisiert keine Pläne und stößt das Grundstück nach drei Monaten wieder ab und macht ein sehr profitables Geschäft. Der Käufer, die Eisenbahnerwohnbaugenossenschaft BWSG, zahlt der BUAG über 15 Millionen Euro und bekommt dafür das Grundstück in Mattersburg sowie zwei weitere, im Vergleich dazu billige Liegenschaften in Hartberg (Steiermark) und in Neumarkt bei Melk (Niederösterreich). Die drei Flächen kosteten laut Recherchen der "Wiener Zeitung" die BUAG 5,6 Millionen Euro – und bringen ihr 15,7 Millionen. Die Frage stellt sich nach dem warum. Warum kauft die Genossenschaft das Grundstück von der Immobilienfirma ab?

Enge Beziehung

Laut Recherchen der "Wiener Zeitung" seien der Vorstand der Genossenschaft und der Eigentümer der Immobilienfirma miteinander bekannt. Sie würden sogar gemeinsam ein weiteres Unternehmen führen. Von der Immobilienfirma heißt es jedoch, die Beziehung sei  erst nach der Versteigerung entstanden. Das betreffende Grundstück in Mattersburg liegt inzwischen immer noch brach. Unverändert besteht der Plan der Stadtgemeinde, dort ein neues Rathaus, Wohnungen und Geschäftsflächen zu errichten. Ende Dezember 2023 wurde der Teilbebauungsplan für das "Pucher-Areal" beschlossen.

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Auf dem "Pucher-Areal" in der Michael Koch-Straße soll das neue Stadtviertel entstehen.  | Foto: Jennifer Flechl
Brachfläche in der Michael Koch Straße nach dem großflächigen Abriss, 2020 | Foto: Johann Gallis

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