Wirte sauer über „rauchfrei“
Die Forderung der Politik nach rauchfreien Lokalen stößt bei Gastronomen auf wenig Gegenliebe.
BEZIRK. Seit Jänner 2009 gilt ein Rauchverbot in der Gastronomie. Davon ausgenommen sind Betriebe, die nur über einen Gastraum verfügen kleiner als 50 Quadratmeter ist. In Betrieben, die über mehr als einen Gastraum verfügen, kann in einem unter gewissen Auflagen, Rauchen gestattet werden.
Doch damit soll jetzt auch Schluss sein. Im Burgenland ist die Diskussion um ein generelles Rauchverbot, wie seitens der Politik gefordert, in der Gastronomie voll entbrannt.
„Wirte als Prügelknaben“
„Die Wirte dürfen nicht zu den Prügelknaben für die Versäumnisse der Politik werden“, so Helmut Tury, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer. Aus seiner Sicht sollte alles bleiben wie es ist. Es sollte stattdessen in Prävention und Aufklärung investiert werden, da sei die Politik säumig.
„Die Zeit ist reif dafür“
SPÖ-Gesundheitslandesrat Peter Rezar freut sich über die Diskussion und hält die Zeit reif für ein generelles Rauchverbot, will aber Entschädigungen für betroffene Gastronomen.
Wirte sind wenig erfreut
Die Wirten zeigen sich wenig erfreut über Forderung nach einem generellem Rauchverbot, mussten doch viele hohe Investitionen in Kauf nehmen, um in ihren Gaststätten Raucher- und Nichtraucherbereiche anbieten zu können.
So auch Daniela Berger, die mit ihrem Lebensgefährten in Mattersburg das Beetlejuice, die J. J. Lounge und in Walbersdorf das Steirerbluat führt.
„Schikane von der Politik“
„Persönlich halte ich es für eine Schikane seitens der Politik. Wir mussten bereits einmal hohe Kosten in Kauf nehmen, um getrennte Bereiche zu haben. Da in Österreich Kaffee und Zigarette fast zur Kultur gehört, werden wir, sofern das generelle Rauchverbot tatsächlich kommt, einen ganzjährig nutzbaren Rauchbereich schaffen, wofür wir abermals investieren müssen“, so die Wirtin, die betont, dass es in der Eigenverantwortung des Gastes selbst liegen sollte wohin er geht und wohin nicht. „Pubs, Bars und Lounges werden Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben“, befürchtet Berger.
Für rauchfreie Speiselokale
„Ich finde es grundsätzlich sehr gut, wenn in Speiselokalen nicht geraucht wird“, hätte Gastronom Hans-Peter Reichl aus Schattendorf mit einer Gesetzesänderung kein Problem, auch wenn dadurch der Umsatz etwas zurück ginge.
„Will nichts mehr hören!“
Zahlreichen Gastronomen stößt das ewig andauernde Thema allerdings mittlerweile sauer auf. „Lass mich mit der Raucherei in Lokalen endlich in Ruhe, ich kann‘s schon nicht mehr hören“, war aus einigen Gaststuben zu hören.
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