Melkerin mit Ex-Mann im Dauerclinch
BEZIRK MELK. Mit mehreren Strafanträgen konfrontierte die St. Pöltner Staatsanwältin Maria Lalics eine 47-jährige Slowakin aus dem Bezirk Melk, die temperamentvoll erklärte, dass ihr Ex-Mann und dessen Vermieter, die im Nachbarhaus wohnen, sie von dort vertreiben wollten.
Es habe sich alles aufgeschaukelt, meinte Verteidiger Gerhard Taufner, dessen Mandantin den Sachverhalt der jeweiligen Vorwürfe ganz anders schilderte, als ihr 68-jähriger Ex-Mann und sein Vermieter. So behauptete die Beschuldigte, nicht sie habe Ende Jänner 2013 das Fenster beim Nachbar mit einem Nordic-Walking-Stock eingeschlagen, vielmehr habe der 68-jährige Pensionist einen Schlüssel hinausgeworfen und dabei das Fenster beschädigt.
Kratzwunden des Mannes, dokumentiert von einem Polizeibeamten, habe er sich selbst zugefügt, so die Frau. Sie sei ihm im April 2014 mit dem Auto nach Hause gefolgt, danach habe sie ihn mit einer Hand von hinten gepackt, sei mit den „Krallen“ über sein Gesicht gefahren und mit der anderen Hand habe sie ihm die Haare abgeschnitten, so die Version des Pensionisten.
Dass sie ihm im Juni 2014 auf seiner Fahrbahnseite entgegenfuhr und ihn damit zum heftigen Abbremsen und zurückfahren zwang, dokumentierte er mit einer Filmaufnahme, auf der auch seine lautstarke Reaktion hörbar war. „Ich geh gar nicht mehr aus dem Haus ohne Kamera“, erklärte er Richterin Doris Wais-Pfeffer, die auch wissen wollte, was seine Ex-Frau damit bezwecken wolle. „Sie kann nicht loslassen“, so die simple Antwort des Mannes, der von beharrlicher Verfolgung spricht, die jedoch in diesem Verfahren nicht angeklagt war.
Zu dieser Situation sei es nur gekommen, weil der Pensionist sie zuvor am Wegfahren gehindert habe, verteidigte sich die Slowakin und sprach dabei die schwierige Parkplatzsituation vor Ort an. Der Nachbar habe vor ihrem Tor eine große Tafel aufgestellt, mit der Warnung vor einer Besitzstörungsklage. „Das ist mein Grund“, meinte der Vermieter des 68-Jährigen und schilderte danach eine brenzlige Situation, bei der ihn die Frau auf der Straße überholt habe, vor ihm hineingeschnitten und schließlich noch abgebremst habe.
Wais-Pfeffer musste vertagen, nachdem der Sohn des Vermieters mehrfach als Zeuge genannt worden war. Die Angeklagte wies sie noch darauf hin, zum neuen Termin zu erscheinen, da sie andernfalls vorgeführt werden müsste.
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