Anwaltsanwärter als Dealer
Rechtsanwaltsanwärter (25) fettete sein Salär mit Drogenhandel auf.
MISTELBACH/KORNEUBURG (mr). Akademisch gebildete Drogenhändler gibt es kaum: Diesmal stand jedoch ein tschechischer Jurist vor dem Landesgericht Korneuburg. Der Strafantrag warf dem angehenden Rechtsanwalt aus dem Raum Südmähren das Verbrechen des Suchtgifthandels vor: Er soll im Jahr 2014 an mehrere Konsumenten und einen Zwischenhändler im Raum Mistelbach rund vier Kilogramm Cannabiskraut verkauft haben.
Grottenschlechte Verteidigung
Der von zwei Rechtsanwälten verteidigte Angeklagte wies die Vorwürfe vehement zurück: Er habe in seinem Leben niemals mit Drogen zu tun gehabt und kenne die angeblichen Abnehmer nicht. Wieso ihn sämtliche Drogenkäufer eindeutig als Lieferanten identifizierten, vermochte er nicht glaubhaft zu widerlegen. Dem Vorhalt des Richters, dass die Telefonnummern von zwei Abnehmern und des Wiener Grow-Shops "Hanf und Hanf" auf seinem Handy gespeichert sind, begegnete er mit der seichten Ausrede, er habe das Handy gebraucht gekauft.
20 Monate unbedingte Haft
Angesichts der drückenden Beweisergebnisse und der beharrlich leugnenden Verantwortung war es nicht verwunderlich, dass der Richter tüchtig in den "Schmalztopf" langte und bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis fünf Jahren den Ersttäter zu einer unbedingten Haftstrafe von zwanzig Monaten verurteilte. Sowohl der Angeklagte wie auch die Staatsanwältin nahmen Bedenkzeit in Anspruch. Urteil daher nicht rechtskräftig.
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