Mit Boden sorgsam umgehen
Guter Boden muss erhalten bleiben: Bodenbündnis-Gemeinden zeigen, wie es geht.
BEZIRK (mk). Unser fruchtbarer Boden ist ein nicht vermehrbares Gut. Im Gegenteil, täglich verschwinden in Österreich 20 Hektar gutes Ackerland unter einer Betonschicht. Das entspricht etwa der Größe eines mittleren Bauernhofes mit Feldern. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf warnt im Interview anlässlich des Jahres des Bodens 2015 vor dieser Entwicklung. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Mistelbach umgesehen, wie viel bereits verbaut ist und ob überhaupt noch genug Bauland zur Verfügung steht. Der Bezirk Mistelbach ist 129.253 Hektar groß, davon sind 4.781 Hektar Bauland. 76 Prozent (3.679 ha) davon ist bereits bebaut, 23 Prozent der Baulandfläche (1.102 ha) sind noch unbebaut. Damit Boden möglichst sparsam genutzt wird, ist die Raumordnung zur Steuerung aufgerufen. Auf Gemeindeebene ist dazu der erste Schritt eine überlegte Flächenwidmung. „Unsere Ziele als Bodenbündnis-Gemeinde sind Erosionsschäden zu verhindern sowie neue Aufschließungen zu reduzieren, also wenig auf Erweiterung zu gehen, sondern eher den Innenraum zu verdichten“, erklärt Manfred Kreutzer von der Stadtgemeinde Mistelbach.
Sorgsamer Umgang
Bereits 70 nö. Gemeinden bekennen sich durch ihre Mitgliedschaft beim Europäischen Bodenbündnis zum sorgsamen Umgang mit dem Boden. Im Bezirk sind das Mistelbach, Wolkersdorf und Gerasdorf. "Malfarben aus Erde werden regelmäßig bei Ferienspiel-Workshops verwendet, so wird bereits bei Jüngsten das Bewusstsein für Boden und Bodenbeschaffenheit geschaffen", erzählt Bürgermeisterin Anni Steindl aus Wolkersdorf. Hohe Versiegelungsquoten sind bekannt, daher wird auch in der Raumordnung bodensparend agiert. Als Obfrau der regionalen Leitplanung hat sich Steindl intensiv mit dem Thema Baulandsicherung auseinandergesetzt.
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