Masel Tov rührt zu Tränen
Zu welchem Zeitpunkt beginnt menschliches Leben: wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist.
"Nach einem gemeinsamen Konzert habe ich Jimmy Schlager zu mir eingeladen und ihm dann jüdische Lieder vorgespielt," erinnert sich Martin Neid an den Abend der Initialzündung zu Masel Tov, " und Jimmy hat sofort gesagt: damit machen wir etwas."
Der Abend mit Liedern und Lesung lässt den Geist der jüdischen Welt wieder auferstehen und ist gleichzeitig eine Hommage an dieses verlorene Kulturgut.
Lieder von Hermann Leopoldi regten das Publikum zum Mitsingen an, den jüdischen Witzen und ihrem feinen Humor, vorgetragen von Martin Neid, wurde begeistert applaudiert.
Im zweiten Teil des Abends stand Galizien im Mittelpunkt, und damit Texte von den großen Söhnen und Töchtern dieser Region, Manés Sperber, Joseph Roth oder Mascha Kaléko. Die jüdische Bevölkerung Galiziens war bettelarm, aber nie armselig, und das wurde in dem reichen Liedgut und Texten nur allzu deutlich.
Der Direktor des Bildungshauses Großrußbach Franz Knittelfelder ist von den Musikabenden des Hauses sehr angetan, welche jeweils im Frühjahr und Herbst als besondere Höhepunkte im ohnedies reichhaltigen Programm abgehalten werden.
Im Publikum wird das kulturelle Angebot im ländlichen Raum sehr geschätzt. "Obwohl wir öfter in Wien gleich nach der Arbeit Veranstaltungen besuchen, gibt es hier in der Umgebung ebenso vielfältiges Unterhaltungsprogramm, das auch gerne genutzt wird," so Leopold Neubrand.
Wer es verpasst hat:
am 16. Oktober gibt es eine BENEFIZ-VERANSTALTUNG zu Gunsten der Flüchtlingshilfe, Masel Tov - Jiddische G´schichten & Lieder im Kultursaal Obersdorf.
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