Vom Burschenamt zum Musikantenkirtag
Ein Kirtag verändert sich im Lauf der Geschichte, bleibt aber doch immer Spaß für Jung und Alt.
OBERKREUZSTETTEN. Seit 30 Jahren richtet der Musikverein Kreuzstetten den jährlichen Kirtag im August aus, informiert Obmann Helmut Zimmermann die Festgäste in seiner Ansprache und bittet auch verdiente Mitglieder von früheren Jahren auf die Bühne. Die Anfänge des Kirtages gehen auf das sogenannte Burschenamt zurück, und Josef Meissl und Josef Lang erinnern sich: "Der Jahrgang von Burschen, der Musterung hatte, hat traditioneller Weise das Burschenamt aufgenommen, also den Kirtag organisiert. Zu den Burschen zählten alle jungen unverheirateten Männer, welche die Schule beendet hatten oder bei der Musterung waren." Mit dem örtlichen Wirt wurden die Vorbereitungen für das Fest getroffen. Die Sonntagsmesse war dem Burschenamt gewidmet, von der Kirche zogen dann die Musikanten, Burschen und Festgäste zum Kirtagszelt.
Strikte Regeln, schnelle Fäuste
"Jeder musste Eintritt zahlen, und wer Tanzen wollte musste sich extra noch ein sogenanntes Tanzmascherl kaufen, das er sichtbar trug. Wenn jemand ohne Tanzmascherl am Tanzboden erwischt wurde, musste er nachzahlen", schmunzelt Josef Meissl. Die Burschen eröffneten den Tanz, erst danach wurde die Tanzfläche für das Publikum freigegeben. Wenn Burschen aus anderen Orten auch zu unserem Kirtag kamen, wurden sie bei ihrem Einzug von der Musik eingespielt und brachten ein großes Bierfass mit. Meissl und Lang berichten: "Kleinere Handgemenge oder Raufereien zwischen den Jungmännern kamen bei fast allen Festen vor, das gab es schon ganz berüchtigte Ortschaften dafür." Dabei ging es oft um ein bestimmtes Mädchen oder darum, dass ein "Solotanz" einer Burschengruppe gestört wurde.
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