Im Betriebsurlaub krank: Kündigung

Präsentieren die AK-Bilanz fürs erste Halbjahr: Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer, Expertin Helga Schaber und Kammerrat Johannes Weidinger. | Foto: AK Mistelbach
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Krank im Urlaub? So viel Pech kann jeder haben. So viel Pech, gleich danach umstandslos gekündigt zu werden, haben nur wenige. Einem Arbeiter einer Bäckerei im Bezirk Mistelbach passierte genau das, kritisiert AK Niederösterreich-Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. „Das ist umso bitterer, als im Bäcker-Kollektivvertrag nur ein Tag Kündigungsfrist gilt.“ Was erschwerend hinzukam: „Der Arbeitgeber weigerte sich auch, nach dem Ende des Dienstverhältnisses den vollständigen offenen Urlaub auszuzahlen. Die fünf Tage, die der Arbeiter während eines Auslandsurlaubs grippebedingt im Krankenstand gewesen war, fehlten.“ Dabei hatte die Krankenkasse den Krankenstand des Arbeiters umstandslos anerkannt, hatte er doch rechtzeitig ein Attest eines spanischen Arztes übermittelt.

Als die AK-Bezirksstelle den ausstehenden Lohn für den Gekündigten einforderte, gab es eine Absage. „Der Arbeitgeber hat behauptet, dass sich der Arbeitnehmer bei ihm nicht nach drei Tagen Krankheit krank gemeldet hat, wie gesetzlich vorgesehen. Erst nach diesen drei Tagen und einer rechtzeitigen Krankmeldung unterbricht nämlich der Krankenstand den Urlaub“, schildert Westermayer. „Das war eine Ausrede. Der Arbeiter konnte nachweisen, dass er versucht hatte, seinen Chef am Handy anzurufen.“ Da sich der Ex-Chef weiter weigert, zu zahlen, ist der Fall mittlerweile gerichtsanhängig.

Halbjahresbilanz 2016 – Bezirk Mistelbach
Arbeits- und sozialrechtliche Beratungstätigkeit
Beratungen: 617
Interventionen beim Arbeitgeber: 40
Kostenloser Rechtsschutz: 10
Außergerichtlich eingebracht: 61.165 Euro
Gerichtlich eingebracht: 33.319 Euro
Insolvenzvertretung: 708.836 Euro
Gesamt: 803.320 Euro

Im ersten Halbjahr 2016 forderte die AK Mistelbach für 40 Arbeitnehmer ausstehende Löhne und Gehälter ein. „Leider haben es einige Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen“, sagt Bezirksstellenleiter Rudolf Westermayer. Es mussten 10 Fälle dem AK-Rechtsschutzbüro übertragen werden, das die Klagen beim Arbeitsgericht einbringt. Für die Arbeitnehmer des Bezirks konnten 94.484 Euro an Entgeltnachzahlungen erreicht werden. Weiters wurden 708.836 Euro für 56 Arbeitnehmer aus 3 insolventen Betrieben gesichert.

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