Tiroler Bergrettung half mehr als 5000 Personen
125 Tote – zwei Drittel mehr Bergtote als im Straßenverkehr
Tirols Bergretterinnen und Bergretter verzeichneten auch im Vorjahr wieder mehr Einsätze. Für 125 Menschen kam leider jede Hilfe zu spät.
Steigende Einsatzzahlen, mehr Todesopfer, höhere Mitgliederzahlen und wachsende internationale Anerkennung der in Tirol entwickelten Rettungstechniken und Ausbildungsrichtlinien: Das waren einige der Schlagworte bei der diesjährigen Landesversammlung der Bergrettung Tirol, die am Samstag, 26. April, in Leutasch stattfand.
Die Bergrettung Tirol ist die größte Landesorganisation im Österreichischen Bergrettungsdienst. Allein im Vorjahr, so Landesleiter Kurt Nairz, wurden 45 Prozent aller nationalen Einsatzstunden im alpinen Rettungsbereich durch die Bergrettung Tirol erbracht. Sieht man sich die Zahlen im Detail an, so fällt auf, dass die Einsatzzahlen erneut gestiegen sind. 2013 mussten die Tiroler Bergretterinnen und Bergretter 5307 verunfallte Personen bergen (2012: 5217). „Erschreckend ist die Zahl der Personen, die in den Tiroler Bergen tödlich verunglückt sind. Waren es 2012 108 Tote, so gab es im Vorjahr insgesamt 125 tödlich Verunglückte. Vergleicht man diese Zahl mit den Verkehrstoten in Tirol, dann lag diese 2013 bei 46. Wir haben in Tirol also um fast zwei Drittel mehr Bergtote als im Straßenverkehr“, zeigte Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, auf. Wobei die Todesursache am Berg immer öfter Herzinfarkt lautet.
Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten. So ist das Interesse an der Arbeit in der Bergrettung weiterhin sehr hoch: Die Zahl der Bergrettungsmitglieder liegt derzeit bei 4414 (2013 waren es 4381). Und: Immer mehr Frauen interessieren sich für die Bergrettungsarbeit. Ihr Zahl stieg von 123 im Jahr 2013 auf derzeit 142.
Positiv ist auch die internationale Anerkennung, die die Arbeit der Tiroler Bergrettung erfährt. So werden in Tirol entwickelte Rettungstechniken in zahlreichen Ländern in aller Welt genutzt. Ausländische Rettungsorganisationen kommen weiters verstärkt nach Tirol, um an Schulungen im Ausbildungszentrum der Bergrettung im Jamtal teilzunehmen. Einen Erfolg verzeichnet auch die Lawinen- und Suchhundestaffel: „Unsere neu entwickelten Ausbildungsrichtlinien werden über die Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen für ganz Europa übernommen“, ist Stefan Hochstaffl, Hundereferent der Bergrettung Tirol und gleichzeitig Vizepräsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, stolz.
Im Rahmen der Landesversammlung wurden Dr. Franz Krösslhuber, Dr. Peter Kraler und Dr. Helmut Latscher zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ausgezeichnet wurden sie für das von ihnen ins Leben gerufene Osttiroler Bergrettungs-Notärzte-Team.
Kommentar dazu finden Sie hier:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.