"Ich trete mit fast neuem Team an"
Bgm. Rudolf Geißler spricht über neue Projekte, die finanzielle Lage der Stadt und die Gemeinderatswahlen.
OBERPULLENDORF (EP). 2016 musste die Gemeinde den Sparstift ansetzen. Hat sich die finanzielle Lage entspannt oder muss weiter gespart werden?
RUDOLF GEISSLER: Hinsichtlich Finanzen war 2015 ein schwieriges Jahr für mich als Bürgermeister. Im Vorjahr haben unsere Budgetmaßnahmen bereits gegriffen, es bedeutet aber ausgabenseitig trotzdem den eingeschlagenen Sparkurs einzuhalten.
Die Kanalgebühren wurden vor kurzem drastisch erhöht, in der Bevölkerung herrscht deswegen Aufregung. Warum die Erhöhung?
Die Erhöhung ist durch das neue Kanalgesetz entstanden, leider glauben manche, die Gemeinde stopft damit Budgetlöcher.
Tatsächlich erhalten wir dadurch Mehreinnahmen, die für die Budget-Stabilität wichtig sind. Grundlage für die Erhöhung war die Neuvermessung aller Gebäude, ich möchte aber darauf hinweisen, dass wir nach Nikitsch die niedrigsten Kanalgebühren im Bezirk errechnen. Das neue Gesetz kommt übrigens nicht nur in Oberpullendorf zu tragen, sondern im gesamten Burgenland.
Welche Projekte stehen 2017 an?
Am kostenintensivsten ist die optimale Sicherung der Wasserversorgung. Alleine 300.000 Euro muss in die Schieber-Technik (Netzabsicherung) investiert werden. Weiters wird die Leichenhalle in Mitterpullendorf saniert, das schlägt sich mit etwa 100.000 Euro zu Buche. 50.000 Euro werden in den Wasserbau fließen, ebenso viel für Straßenausbesserungen.
Die Sanierung der Neuen Mittelschule ist seit langem Thema. Wie weit ist das Projekt?
Es kam zu Verzögerungen, weil für die Sanierung eine europaweite Ausschreibung verlangt wird. Ausschreibung und Planung sollen 2017 erfolgen, Bautätigkeiten sind für 2018 geplant.
In Oberpullendorf stehen ja einige Geschäftslokale leer. Wie ist die wirtschaftliche Lage der Stadt?
Oberpullendorf und den Bezirk zeichnet eine hohe "Standorttreue" der Konsumenten aus, haben Untersuchungen ergeben. Realität ist aber auch, dass die Kaufkraft im Einzelhandel zurückgegangen ist. Durch die langfristigen Stadtmarketing-Bemühungen konnte dem ganz gut entgegengewirkt werden. Wir machen große Anstrengungen für eine gute Bewerbung unserer Stadt, denn jammern alleine ist zu wenig.
Wie weit ist das Wohnprojekt in der Augasse vorangeschritten?
Auf den neuen Besitzer der Wohnhausanlage warten Verhandlungen mit den Mietern, deren Interessen und Wünsche sollten ja berücksichtigt werden. Ich bin aber sicher, dass letztendlich eine gute Lösung für alle gefunden wird.
Im Herbst stehen Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen an. Werden Sie wieder kandidieren?
Nach Gesprächen in der Fraktion ist meine Entscheidung gefallen wieder zu kandidieren. Leider werden einige verdiente Gemeinderäte aufhören, aber ich freue mich gemeinsam mit einem teilweise neuen Team die nächsten Jahre arbeiten zu können.
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