Kommentar: Solidarität ist gefragt, Politik hat versagt
Nachdem vergangene Woche das Gebiet um Nickelsdorf vom Flüchtlingsstrom erfasst wurde und Tausende über die "grüne Grenze" aus Ungarn kamen, ist nun auch das Südburgenland von diesem betroffen. Seit Sonntagabend hat die Welle auch Oberwart erreicht, denn von Sonntag auf Montag wurden vorübergehend etwa 560 Flüchtlinge untergebracht.
Dieses Notquartier wurde in kürzester Zeit auf die Beine gestellt und wie die Einsatzkräfte bestätigten, strömte den Ankommenden eine große Welle der Hilfsbereitschaft und Wärme entgegen - die Hans-Peter Polzer vom Roten Kreuz als einzigartig bezeichnete.
Beispiel für Nächstenliebe
Auch Montagvormittag waren Dutzende Helfer vorort, um Essen oder Kleidung zu verteilen. Die Menschen zeigen sich von ihrer besten Seite und geben ein Symbol für Nächstenliebe. An dieser sollte sich auch die Politik ein Beispiel nehmen und endlich auch reagieren - es ist ohnehin schon 5 nach 12.
Ungarn macht die Grenzen dicht, Deutschland ebenso. Österreich hat nun reagiert und schickt das Bundesheer als Unterstützung - viel zu spät. Um das Problem rechtzeitig in den Griff zu bekommen, wäre eine europäische Zusammenarbeit längst fällig gewesen, doch die Politik und Europa haben versagt!
Nun ist deshalb Solidarität gefragt - mehr denn je - für die Menschen und von der Politik, denn das Burgenland und Österreich stoßen an ihre Grenzen. Doch die internationale Politik hat bislang noch kaum Anstalten gemacht, ihre Köpfe aus dem Sand zu bekommen. Es wird nach wie vor lieber abgeputzt als angepackt, dabei zeigen es die Menschen in Nickelsdorf, Heiligenkreuz, Moschendorf oder Oberwart vor - wie einfach helfen funktioniert. Statt nur zu reden, einfach tun.
Dank an die Einsatzkräfte und Helfer
In diesem Rahmen gilt es auch die unglaubliche Leistung der Mitarbeiter von Rotem Kreuz, Polizei und den vielen Freiwilligen hervorzuheben, die unzählige Stunden oder schon Tage unermüdlich im Einsatz sind. Ihnen gebührt ein großer Dank!
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