Hochwasserschutz-Bauprogramm 2014/15

Hochwasser 2013

BEZIRK. Seit dem Hochwasser 2013 vor genau einem Jahr steht die Donau im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Aber nicht nur an der Donau, sondern an vielen kleineren, mittleren und größeren Gewässern wird der Hochwasserschutz in Oberösterreich vorangetrieben, so Landesrat Rudi Anschober am Dienstag.

Landes-Budget bis 2015 verdreifacht
Das Nachtragsbudget, das unter dem Eindruck des Hochwassers 2013 beschlossen wurde, ermöglicht laut Anschober zusätzlich zur Fortschreibung des bereits deutlich erhöhten oö. Jahresbudgets 2013 für Hochwasserschutz (14,4 Millionen Euro aus Landesbudget plus 39,7 Millionen Euro aus Bundesbudget) 12,5 Millionen Euro aus dem Nachtragsbudget für Schadensbehebungen sowie insgesamt zusätzliche 50 Millionen Euro aus dem Nachtragsbudget für Hochwasserschutz für 2014 und 2015.

Mit den Bundesgeldern werden daher insgesamt 2014 rund 127 Millionen Euro und 2015 rund 112 Millionen Euro für naturnahen Hochwasserschutz zur Verfügung stehen.
Damit werden Schutzprojekte an kleinen und mittleren Fließgewässern beschleunigt, Schutzprojekte für die St. Georgener Bucht sowie Enns-Enghagen rascher als geplant verwirklicht und das größte Schutzprojekt im Eferdinger Becken mit freiwilligen Umsiedelungen gestartet.

Seit dem Jahr 2005 sind im größten Schutzprogramm der Landesgeschichte in ganz Oberösterreich 535 Schutzprojekte realisiert worden. In diesem Jahr feiern 83 Projekte ihren Umsetzungsstart, noch 74 weitere Hochwasserschutzprojekte befinden sich in Planung.
Die größten Hochwasserschutzprojekte werden entlang der Donau umgesetzt. Dies sind der weitestgehend schon fertiggestellte Machlanddamm, das Eferdinger Becken, die St. Georgener Bucht und Enns-Enghagen.

Hochwasserschutz St. Georgener Bucht gegen Donauhochwässer in Planung
Das Donau-Hochwasserschutzprojekt St. Georgener Bucht hat den Schutz vor 100-jährlichen Hochwässern durch bauliche Maßnahmen zum Ziel. Die bauliche Projektumsetzung erfolgt ab 2015 bis 2020. Die Gesamtkosten (einschließlich Kostensteigerung und Unvorhergesehenem) wurden mit maximal 23,4 Millionen Euro Euro veranschlagt.

Zeitplan und Umsetzungstand:
Die Grundeinlöseverhandlungen starten nächste Woche.
- Bereich St. Georgen/Gusen: es werden einige objektnahe Schutzmaßnahmen umgesetzt
- Abschnitt Langenstein: das wasserrechtliche Bewilligungsprojekt sollte bis Ende Juni eingereicht und anschließend verhandelt werden. Mit einem rechtskräftigen Bescheid kann Mitte nächsten Jahres gerechnet werden
- Abschnitt Gusendorf: das Detailprojekt soll bis Ende dieses Jahres eingereicht und anschließend verhandelt werden. Mit einem rechtskräftigen Bescheid kann Mitte nächsten Jahres gerechnet werden
- Abschnitt Abwinden: Hinsichtlich der Trassenführung wurde vom Planer ein Vorschlag ausgearbeitet, der hinsichtlich der Grundverfügbarkeit geprüft und anschließend als Detailprojekt ausgearbeitet wird.

Hochwasserschutz St. Georgen an der Gusen in Planung
Die extremen Hochwasserereignisse vom August 2002 führten zu weitläufigen Überflutungen des Ortsbereiches von St. Georgen an der Gusen. Dabei wurden die Vorländer beiderseits der Gusen auf einer Breite von bis zu 200 m flächig geflutet und rund 110 Objekte zum Teil schwer beschädigt. Die Marktgemeinde St. Georgen beschloss daher in Zusammenarbeit mit der Bundeswasserbauverwaltung (Gewässerbezirk Linz) einen Schutz gegen 100-jährliche Hochwässer zu errichten.

In weiterer Folge wurde das Zivilingenieurbüro Warnecke aus Steyregg mit der Planung und Erstellung eines wasserrechtlichen Einreichprojektes beauftragt. Die Planungen wurden nach einer mehrjährigen Planungsphase und schwierigen Grundverhandlungen im Sommer 2013 fertig gestellt und durch die Wasserrechtsbehörde der BH Perg per Bescheid Wa10-142-87-2009 vom 14.11.2013 bewilligt. Im Februar 2014 erfolgte die Zusage der Fördermittel durch das BMLFUW in der Höhe von rund 4,3 Millionen Euro.

Die Umsetzung des Schutzes gegenüber Hochwässern mit hundertjährlicher Auftrittswahrscheinlichkeit für den Markt St. Georgen sieht vorwiegend lineare Maßnahmen vor. In erster Linie beruht das Konzept auf einer Aufweitung des Abflussquerschnittes auf nahezu der gesamten Strecke. In Bereichen, in denen aufgrund der gewässernahen Siedlungsbebauung keine Uferböschungen möglich sind, werden Trockenstein- bzw. Stahlbetonstützmauern errichtet. Bestehende Ufermauern werden um durchschnittlich 70 cm erhöht. Ebenso sind Dämme mit rund 1,5 m Höhe über bestehendem Gelände vorgesehen. Am ortografisch linken Ufer muss zwischen der ÖBB-Brücke und der Wimmingerbrücke zudem der bestehende Abwassersammler L7 verlegt und mit größerem Querschnitt wieder errichtet werden.

Im Bereich der Wimmingerbrücke und der alten Schleppbahnbrücke sind Abflussertüchtigungen mittels Vorlandbrücke bzw. Entlastungsgerinne vorgesehen. Flussauf der ÖBB-Brücke wird ein von Verklausung bedrohter Fußgängersteg abgerissen und wenige Meter flussauf neu konstruiert. Abgerundet wird die Gesamtmaßnahme mit einer ökologischen Gestaltung des Mittelwasserprofiles, sodass auch hier den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie für eine Verbesserung der Fließgewässer nachgekommen wird.
Baubeginn ist für Herbst 2014 geplant.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Perg auf MeinBezirk.at/Perg

Neuigkeiten aus Perg als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Perg auf Facebook: MeinBezirk.at/Perg - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Perg und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.