Landwirte setzen auf bessere Ausbildung

Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosi Ferstl
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BEZIRK (up). „Einkommen zu lukrieren, wird für landwirtschaftliche Betriebe immer schwieriger. Der klassische Haupterwerb ist schon sehr selten, irgendwas dazu macht fast jeder, zum Beispiel Waldarbeit“, weiß Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosi Ferstl. Sie selbst führt gemeinsam mit ihrem Mann eine Rinder- und Schweinemast im Nebenerwerb. „Für junge Leute wird die Landwirtschaft wieder attraktiver. Es ist zwar ein Knochenjob, doch dafür ist man sein eigener Chef. Eine große Rolle spielt dabei auch die Verbundenheit mit Grund und Boden“, meint Ferstl. Der Trend gehe bei den Jüngeren zu immer besserer Ausbildung. „Wenn man einen Betrieb übernimmt, gibt es eine Jungübernehmerförderung, wenn man den Abschluss als landwirtschaftlicher Facharbeiter hat. Das ist ein großer Anreiz. Themen im Kurs sind unter anderem Landtechnik, Buchhaltung, Ackerbau, Tierhaltung, einfach alles, was man braucht“, informiert Ferstl.

Absolvieren könne man den Kurs zum landwirtschaftlichen Facharbeiter unter anderem an der landwirtschaftlichen Abendschule oder in einem Wintersemester an der Bauernkammer. Derzeit gibt es 2300 landwirtschaftliche Betriebe im Bezirk. Knapp 1500 nehmen am Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft, kurz Öpul, teil. Einen Trend zur Biolandwirtschaft sieht Ferstl nicht: „2009 gab es 250 Biobetriebe im Bezirk, 2015 sind es 260. Es ist nicht die Masse, die umstellt. Aber auch die konventionelle Landwirtschaft hat strenge Auflagen. Jede Form hat ihre Berechtigung.“

Rund 57 Prozent der Bauern im Bezirk gelten als Bergbauern. Der Großteil der Landwirte lebt von der Rinderhaltung, es folgen die Schweinehalter und der Ackerbau. Dagegen gebe es nur wenige Betriebe, die auf Hühner und Puten setzen. „Hier sind die Auflagen und Kontrollen so streng, dass es sich kaum mehr rechnet. Ich möchte aber betonen, dass das nicht an der EU liegt, sondern an unseren österreichischen Gesetzen“, sagt die Bauernkammer-Bezirksobfrau. Das österreichische Bundestierschutzgesetz erlaubt laut Landwirtschaftskammer OÖ Masthühnerhaltern eine so genannte Besatzdichte von maximal 30 Kilogramm Lebendvieh pro Quadratmeter. Die EU-Richtlinie gibt höchstens 42 Kilogramm pro Quadratmeter vor. In der Putenmast gebe es seitens der EU keine gesetzlichen Regelungen. Für Österreich gilt: Maximal 40 Kilogramm pro Quadratmeter.

Wettbewerbsnachteil in EU
Für die Geflügelmäster ergebe sich daraus ein großer Wettbewerbsnachteil. „Der Bedarf in Österreich kann mit inländischem Geflügel nicht gedeckt werden. Dann wird welches aus dem Ausland importiert, wo es nicht so strenge Auflagen gibt. Das ist doch Unsinn“, ärgert sich Ferstl.

Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosi Ferstl
Foto: Maschinenring
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