Lehrwerkstätte: Engel bildet in China selbst aus

Peter Garimort (rechts) führt Reinhold Mitterlehner durch das hochmodern ausgestattete Ausbildungszentrum von Engel in Shanghai | Foto: bmwfw
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SCHWERTBERG. Um den stetigen Bedarf an Fachkräften zu sichern, investiert Engel in die Ausbildung im eigenen Haus. Rund 150 Lehrlinge sind an den drei österreichischen Standorten des Spritzgießmaschinenbauers in Schwertberg, St. Valentin und Dietach beschäftigt. Seit dem vergangenen Jahr bildet die Firma auch in China ihren eigenen Nachwuchs nach europäischem Vorbild aus und beeindruckte damit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der gemeinsam mit einer Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation das Großmaschinenwerk in Shanghai besuchte.

Zehn junge Männer machen dort den Anfang. Sie werden binnen vier Jahren zu Zerspanungstechnikern ausgebildet. „Wir wachsen sehr schnell in China und haben dort langfristig einen großen Bedarf an Fachkräften“, sagt. Peter Neumann, CEO der Engel Holding. „In China qualifizierte Mitarbeiter zu finden, ist jedoch schwierig, denn die staatliche Ausbildung entspricht in vielen Bereichen nicht unseren hohen Anforderungen. Deshalb haben wir uns entschieden, auch in China ein eigenes Ausbildungsangebot zu etablieren.“

Im Gegensatz zu den meisten anderen Auszubildenden in China erwerben sich die Engel-Lehrlinge vom ersten Ausbildungsjahr an fundierte Praxiskenntnisse im Betrieb und erhalten eine Bezahlung. Die neue Lehrwerkstatt hat Engel nach dem Vorbild der staatlich ausgezeichneten Lehrwerkstatt am Stammsitz Schwertberg eingerichtet und mit modernsten Maschinen ausgestattet. Die Ausbilder wurden in Österreich trainiert. Für die Lehrlinge wechseln sich zwölf Wochen Praxisausbildung mit sechs Wochen Schule ab. Damit erwerben sie einen Abschluss, der dem österreichischen Standard entspricht und sowohl in China als auch in Europa anerkannt sein wird.

Duale Ausbildung nach China exportiert
Gemeinsam mit seinem Partner, der ALPLA Werke A. Lehner GmbH & Co. KG (Hard/Österreich), hat der Spritzgießmaschinenbauer die dafür notwendige Infrastruktur selbst aufgebaut. Unterstützt durch das österreichische Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI International) und die Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer haben sich die beiden Unternehmen rund um Shanghai verschiedene Ausbildungseinrichtungen angeschaut und mit dem Shanghai Information Technology College (SITC) einen idealen Partner gefunden.
„Um den Lehrern am SITC das Verständnis von dualer Ausbildung noch besser zu vermitteln, haben wir sie nach Österreich eingeladen. Hier lernten sie die Lehrlingsausbildung bei uns in den Betrieben sowie in der Berufsschule Steyr kennen“, sagt Michael Grininger, Personalleiter von Engel. „Die Lehrinhalte haben wir gemeinsam erarbeitet und konnten dank der Unterstützung durch das SITC auch landesspezifische Gegebenheiten berücksichtigen.“

Mit seiner Ausbildungsinitiative gehört Engel in China zu den Vorreitern; ein Grund, weshalb das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Engel auf die Agenda seiner Marktsondierungsreise setzte. „Das große Interesse der Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bestätigt uns darin, auch weiterhin überproportional in die Ausbildung unserer Mitarbeiter in China zu investieren“, betont Peter Garimort, Geschäftsführer für Produktion und Personal von Engel Machinery Shanghai. „Zudem hilft es uns, die sehr positive Zusammenarbeit mit der Ausbildungseinrichtung vor Ort weiter zu stärken.“

Lehrlinge aus Österreich reisen nach Shanghai
In Österreich startet im September der nächste Ausbildungsjahrgang. Jedes Jahr werden mehr als 40 neue Lehrlinge eingestellt. Die Übernahmequote liegt bei über 90 Prozent. Nicht zuletzt ist gerade das globale Engagement ein wesentlicher Motivationsfaktor für die jungen Männer und Frauen. Die jeweils zwei besten Absolventen eines Ausbildungsjahrgangs dürfen drei Monate in Asien arbeiten. Dort unterstützen sie mit ihrer Erfahrung die Ausbildung der chinesischen Kollegen und profitieren dabei selbst vom interkulturellen Austausch.

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