Pferdehof-Zündler zu zwei Jahren Haft verurteilt
ST. PÖLTEN (ip). Mehr als 300.000 Euro Schaden entstand bei dem Brand auf einem Pferdehof am 11. September 2016 in Nadelbach. Menschen wurden nicht verletzt und die im Stall anwesenden Pferde konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. 110 Feuerwehrmänner kämpften nahezu einen Tag lang gegen die Flammen, mussten sich jedoch damit zufrieden geben, dass sich der Brand nicht auf weitere Gebäude ausdehnte. Als Ursache stand bereits kurz danach Brandstiftung fest. Der Täter, ein 49-jähriger St. Pöltner, fasste dafür eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren aus (rechtskräftig). Die Opfer wurden mit ihren Forderungen auf den Zivilrechtsweg verwiesen.
Rache als Motiv
Wie Staatsanwältin Nicole Elsinger im Prozess am Landesgericht ausführte, war Rache das Motiv des sechsfach vorbestraften Mannes. Er hatte gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin den gepachteten Hof ausgebaut. Die On-Off-Beziehung des Paares endete wieder einmal einige Wochen vor dem Brand. Trotz Hofverbots fuhr der 49-Jährige nach einem Feuerwehrfest mit dem Fahrrad zum Anwesen. Als er seine Ex-Freundin mit zwei Männern sah, überkam ihn die Wut. Kein anderer Mensch sollte etwas von dem haben, wofür er viel Zeit und Geld investiert hatte.
Feuerzeug als "Tatwaffe"
„I hob so an Zorn g´habt“, erklärte der Beschuldigte bereits bei seiner Einvernahme durch die Polizei. Mit einem Feuerzeug steckte er die vorwiegend aus Holz bestehenden Stallungen in Brand. „Wussten Sie, dass das ordentlich brennt?“, fragte Richter Slawomir Wiaderek. „Ja, ich war selbst 20 Jahre Feuerwehrmann“, kam die prompte Antwort. Gab er vor Polizei und Untersuchungsrichter noch detaillierte Fakten zu Protokoll, wollte er sich vor Gericht jedoch zunächst kaum an seine Tat erinnern. Er habe fast ein ganzes Fläschchen Psychopax (Anm. der Red.: starkes Beruhigungsmittel) geschluckt und sei „voll daneben g´standen“.
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