Orthopädische Einlagen: Wenn die Patienten und die Krankenkassen die Draufzahler sind...

Schuh- und Orthopädietechniker Rudi Forster beim Fußabdruck-Scannen, einer sehr aufschlussreichen Technik. | Foto: Christa Nothdurfter
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UTTENDORF/ÖSTERREICH (cn). Bei Fuß-Fehlstellungen bzw. -problemen verschreiben Fachärzte oft Einlagen. Die Kassen zahlen dafür einen Pauschalpreis, seit 2009 liegt dieser bei 67 Euro. Das kann viel zu viel, aber auch viel zu wenig sein. Im ersten Fall sind die Kassen und damit die Allgemeinheit die "Draufzahler", im zweiten Fall die Patienten, weil sie nicht die richtige Versorgung erhalten.

Schwarze Schafe bei den Anbietern

Rudi Forster, Schuh- und Orthopädietechniker aus Uttendorf, klärt auf: "Wer die Einlage ganz individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt produziert, kommt mit dem Geld von der Kasse und dem Selbstbehalt, etwa 20 Euro, kaum aus. Es braucht ein aufwändiges Verfahren, die richtige Technik und die perfekte Materialkombination. Viele Faktoren wie das Gewicht, der Gang, die Beweglichkeit, die Körperhaltung, eventuelle Narben oder der Beruf der Patienten müssen berücksichtigt werden. In unserer Werkstatt wird das so gehandhabt, ebenso bei meinem Kollegen in Bramberg (Anm. d. Red.: Orthopädie-Schuhtechnik Nindl). Leider gibt es im Bereich der Schuheinlagen-Anbieter aber schwarze Schafe, die entweder industriell komplett bzw. halbfertig produzierte Einlagen - die Kosten dafür betragen im Einkauf 7 bis 20 Euro - verkaufen und dafür die Beträge von der jeweiligen Kasse und den Selbstbehalt der Kunden kassieren. So zu handeln, könnte ich mit meinem Gewissen niemals vereinbaren."

Die Leiden der Patienten verbessern sich nur bei richtiger Versorgung

Forster spricht aus Erfahrung, wenn er betont, dass sich die Leiden der Patienten und damit deren Lebensqualität nur dann wirklich bessern, wenn diese die richtige Versorgung erhalten.

Hoffen auf eine Änderung der Situation

Er hofft nun, dass sich die Situation dank der Unterstützung von politischer Seite in Person von Walter Bacher doch noch ändert.

"Es muss kontrolliert werden!"

Walter Bacher ist der einzige Pinzgauer Abgeordnete zum Nationalrat. Er hat sich der Causa "Einlagen" angenommen und sagt: "Ich fordere eine Kontrolle seitens der Kassen. Bei einer hochwertigen und ordnungsgemäßen Versorgung mit Einlagen fallen von jedem Patienten individuelle Dokumente an, wie zum Beispiel ein Fußabdruck-Scan. Es lässt sich also alles gut nachvollziehen. Es kann nicht sein, dass die Industrie Geschäfte macht, während die Patienten sowie die Allgemeinheit das Nachsehen haben."

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