Sie wollen Felicetti in Reißeck Konkurrenz machen

Aichholzer will zeigen, dass auch ein Freiheitlicher für das Amt des Bürgermeisters geeignet | Foto: KK
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REISSECK (schön). Nachdem der Reißecker Bürgermeister Kurt Felicetti (SPÖ) im WOCHE-Interview der letzten Ausgabe deutlich gemacht hat, wieder zum Ortschef gewählt werden zu wollen, melden sich auch seine beiden Mitbewerber, Hans Paul Unterweger (FLR) und Manfred Aichholzer (FPÖ) zu Wort.

WOCHE: Warum sollen die Reißecker Sie und nicht erneut Kurt Felicetti am 1. März zum Bürgermeister wählen?
AICHHOLZER: Die Bürger der Gemeinde Reißeck sollen mich zum Bürgermeister wählen, weil ich mit der gesunden Mischung aus Erfahrung als langjähriger Gemeinderat, im Zivilberuf geübter Wirtschaftskompetenz, gewachsener Bodenständigkeit und meiner bekannten Art, Dinge direkt anzusprechen und anzugehen, unsere Gemeinde trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterbringen kann. Ich möchte zeigen, dass auch ein Freiheitlicher für dieses Amt bestens geeignet ist und neuen Schwung in die Gemeindearbeit bringt.
UNTERWEGER: Durch meine langjährigen Erfahrungen in der Gemeinde und in diversen Organisationen weiß ich, wie man Projekte professionell vorbereitet und umsetzt, denn für mich zählt das Erreichte, für meinen Mitbewerber reicht oft das Erzählte. Ich bin es gewohnt, die Dinge beim Namen zu nennen und so die Anliegen der Gemeindebürger zu vertreten, ohne auf andere Interessen achten zu müssen. Mein Lebensmittelpunkt ist Reißeck, deswegen werde ich alles daran setzen die Gemeinde weiter zu entwickeln, frei nach dem Motto „Gestalten wir gemeinsam das Reißeck der Zukunft“.

Obwohl Kurt Felicetti der SPÖ angehört, wurde die FLR bei den Gemeinderatswahlen 2009 mit acht Mandaten und die FPÖ - ebenso wie die SPÖ - mit fünf Mandaten in den Gemeinderat gewählt: Ist deshalb die Wahrscheinlichkeit höher, zum Bürgermeister gewählt zu werden?
AICHHOLZER: Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, gegen den amtierenden Bürgermeister die Wahl zu gewinnen. In der abgelaufenen Periode waren drei Bürgermeister am Werk. Die umgesetzten Projekte sind auf das Wirken aller Fraktionen, wesentlich aber auf Initiativen von uns Freiheitlichen, zurückzuführen.
UNTERWEGER: Die Leistungen, welche das Team der FLR in den letzten Jahren als führende Kraft im Gemeinderat erbracht hat, sind beachtenswert und weithin bekannt. Vor allem in bewegten Zeiten ist es besonders wichtig, verlässlichen und erfahrenen Menschen die Hauptverantwortung in der Gemeinde zu übertragen. Diese Voraussetzungen erfüllt das Team der FLR und ich fühle mich geehrt, als Bürgermeisterkandidat an der Spitze dieses Teams zu stehen. Wenn unsere Leistungen von den Gemeindebürgern am 1. März honoriert werden, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der nächste Bürgermeister Hans Paul Unterweger heißt.

Angenommen, Sie würden die Wahl zum Bürgermeister für sich entscheiden können: Welches Projekt würden Sie als erstes in der 2.213-Einwohner-Gemeinde umsetzen?
AICHHOLZER: Realistisch betrachtet kann keiner der Kandidaten großartige Projekte versprechen, da für Leuchtturmprojekte wenig Geld vorhanden ist. Wenn ich Bürgermeister werde, würde ich mich beim Verbund und unserer Landesregierung sofort und vehement um die Weiterführung der Reißeckbahn inklusive Transport durch den aufgeweiteten Tunnel zum Bergrestaurant, das natürlich durch den Verbund generalüberholt werden muss, einsetzen.
UNTERWEGER: Es gibt sehr viele Projekte, die von uns unter der Bürgermeisterzeit von Gerd Pichler vorbereitet, aber leider in den letzten drei Jahren nicht weiterverfolgt und finalisiert wurden. Ein solches Projekt ist der Umbau des Turnsaales in eine Mehrzweckhalle. Hier besteht rascher Handlungsbedarf.

Die Abwanderung ist auch in Reißeck ein großes Thema: Von 2011 (2.331) bis 2014 (2.213) haben 100 Personen der Gemeinde den Rücken gekehrt: Was wollen Sie für die Gemeinde tun, um dem künftig entgegenzuwirken?
AICHHOLZER: Abwanderung ist ein großes Thema, speziell in den ländlichen Randgebieten. Hier wird es immer schwieriger, den Firmen schmackhaft zu machen, sich bei uns anzusiedeln. Noch dazu solche, die auch qualifizierte und halbwegs gut dotierte Jobs anbieten. Daher bin ich ein Verfechter der überregionalen Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Man muss gemeinsam große Gewerbeflächen in der Nähe von Autobahn- und Eisenbahnanbindungen erwerben, erschließen und zu erschwinglichen Preisen verkaufen. Aufgrund eines Aufteilungsschlüssels basierend auf der Kommunalabgabe ist so jede Gemeinde an den Kosten und Einnahmen beteiligt, egal, aus welcher Gemeinde der Beschäftige kommt.
UNTERWEGER: Das Wichtigste ist das Schaffen von Arbeitsplätzen. Unternehmen dürfen nicht daran gehindert werden, sich anzusiedeln oder zu vergrößern. Durch die Kooperation mit Siedlungsgenossenschaften, die bereits Gründe in unserer Gemeinde besitzen, können leistbare Wohnungen gebaut und angeboten werden. Ein Bedarf besteht vor allem bei kleineren Wohneinheiten für junge (Starterwohnungen), aber auch für ältere (betreubares Wohnen) Menschen. Hier schaffen wir Wohnraum und diese Personen müssen nicht in Nachbargemeinden ausweichen. In der Gemeinde gibt es viele leerstehende Häuser. Um diese wieder zu besiedeln, müsste das Angebot gebündelt auf der Gemeindehomepage als „Immobörse“ präsentiert und professionell beworben werden. Dies würde zu einer positiven Bevölkerungsentwicklung beitragen.

Zu den Personen:

Name: Manfred Aichholzer
Geboren am: 20. November 1961
Beruf: Kaufmännisch Angestellter
Familienstand: Verheiratet mit Elke, eine Tochter namens Leonie
In der Politik seit: 1997
Funktionen: Parteiobmann und Gemeinderat
Hobbies: Reisen, Wellnessen, Sportveranstaltungen besuchen
Politische Vorbilder: Jörg Haider und Bruno Kreisky
Lebensmotto: Genieße das Leben
Ziele in der Gemeinde Reißeck: Weiterführung der Reißeckbahn inklusive Transport durch den aufgeweiteten Tunnel zum Bergrestaurant, Sanierung der vielen Bergbahnen samt notwendiger Leitschienen, Sanierung der schon lange fälligen B106-Ortsdurchfahrtsstraße von Napplach bis Penk

Name: Hans Paul Unterweger
Geboren am: 20. Juni 1967
Beruf: Landwirt
Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder (vier und fünf Jahre alt)
In der Politik seit dem Jahr: 1997
Funktionen: Obmann des Landwirtschafts- und Agrarausschusses, derzeit noch Mitglied im Kontrollausschuss, Grundverkehrskommission
Hobbies: Feuerwehr, Schifahren, Eisstockschießen, Bergwandern
Politische Vorbilder: Rudolf Kirchschläger, Wolfgang Schüssel
Lebensmotto: „Das Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom, wer damit aufhört treibt zurück!“
Ziele in der Gemeinde: Das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, denn nur gemeinsam sind wir stark, Projekte: Umbau des Turnsaales in eine Mehrzeckhalle

Zur Sache:

Die 19 Mitglieder des Gemeinderats in Reißeck setzen sich seit den Gemeinderatswahlen 2009 wie folgt zusammen: Acht Mandate FLR, fünf Mandate FPÖ, fünf Mandate SPÖ, ein Mandat LSTG.

Die FLR schickt Hans Paul Unterweger und die FPÖ Manfred Aichholzer bei den Gemeinderatswahlen 2015 als Spitzenkandidaten ins Rennen um den Einzug ins Bürgermeisterbüro.

Aichholzer will zeigen, dass auch ein Freiheitlicher für das Amt des Bürgermeisters geeignet | Foto: KK
Unterweger weiß, nach eigenen Angaben, wie man Projekte professionell umsetzt | Foto: KK
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