Zahl der Asylanten im Bezirk verdoppelt sich

Die "Startwohnungen" in Reutte sollen künftig Flüchtlingen einen Neustart ermöglichen.
  • Die "Startwohnungen" in Reutte sollen künftig Flüchtlingen einen Neustart ermöglichen.
  • hochgeladen von Günther Reichel

AUSSERFERN (rei/tlr). Einst war es ein Krankenhaus, inzwischen ist das ehemalige "Bad Kreckelmoos" ein Flüchtlingsheim. Rund 60 Menschen aus unterschiedlichen Krisengebieten leben hier.
Die Zahl der Flüchtlinge wird sich in den kommenden Tagen im Bezirk Reutte verdoppeln, weitere 60 Männer, Frauen und Kinder werden eine Bleibe finden. In Reutte sollen in einem Gebäude 22 bis 25 Personen untergebracht werden, im ehemaligen Widum in Biberwier zwischen fünf und zehn Personen, dazu noch weitere Flüchtlinge in Vils und Jungholz. Am Ende werden es weitere 60 sein. Das gab Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf bekannt.
Somit werden bald rund 120 Personen aus krisengeschüttelten Gebieten im Außerfern hoffentlich etwas zur Ruhe kommen und sich nach Wochen oder gar Monaten wieder in Sicherheit fühlen können.

2800 Unterkünfte

Mit Stichtag 31. Jänner stellt Tirol rund 2.800 Unterkünfte für AsylwerberInnen zur Verfügung und erfüllt damit die aktuelle Quote. In den kommenden Tagen werden die Asylsuchenden aus der Bundesbetreuung in den neu geschaffenen Quartieren untergebracht. „Es war ein Kraftakt, die notwendigen Unterkünfte zu schaffen und nur mithilfe aller Beteiligten – LH Günther Platter, den Bezirkshauptleuten, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flüchtlingskoordination, aber auch der Tiroler Bevölkerung – ist es gelungen, ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen. Trotz aller politischen Nebengeräusche hat mich diese Solidarität und Hilfsbereitschaft sehr beeindruckt und gefreut“, betont Soziallandesrätin Christine Baur.

Suche geht weiter

Tatsache ist, dass mit der Erfüllung der Quote nichtsdestotrotz die Herausforderung, neue Quartiere bereitzustellen, bestehen bleibt: „Immer mehr Menschen kommen aus den Krisengebieten nach Österreich und suchen hier Asyl. Dadurch endet auch unsere Suche nach geeigneten Heimen nicht“, stellt Baur klar und bittet weiterhin um das Verständnis und die Hilfsbereitschaft der TirolerInnen.
Qualität statt Quote in den Vordergrund
Gleichzeitigt fordert die Landesrätin einen anderen Fokus in der Flüchtlingsthematik: „Ich vermisse in der Quotendiskussion auf dem Rücken der Asylsuchenden eine gewisse Menschlichkeit. Uns muss allen bewusst sein, dass es hier um das Schicksal von schutzsuchenden Menschen geht. In Tirol wollen wir diesen Kindern, Frauen und Männern qualitätsvolle Unterkünfte und eine Betreuung gewährleisten, die ihnen nach ihrer Flucht und im Angesicht einer ungewissen Zeit die Möglichkeit bietet, zur Ruhe zu kommen, das Erlebte zu verarbeiten und positiv in die Zukunft zu schauen.“

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