Geringste Anzahl an Arbeitslosen

Im Sozialbereich werden viele neue Mitarbeiter gebraucht. Hier gibt es sogar Engpässe. | Foto: Archiv/MEV
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  • Im Sozialbereich werden viele neue Mitarbeiter gebraucht. Hier gibt es sogar Engpässe.
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Statistisch gesehen war 2015 jeder vierte Außerferner einmal arbeitslos, sagt die Jahresbilanz des AMS.

AUSSERFERN (rei). Stellt man die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Bezirk Reutte der Anzahl jener Personen, die 2015 mindestens einmal von Arbeitslosigkeit betroffen waren gegenüber, ergibt sich, dass rein statistisch gesehen jeder vierte Dienstnehmer im Außerfern mindestens einmal als arbeitslos gemeldet war.
Wie gesagt, eine rein statistische Zahl, denn gerade Saisonsarbeiter waren teilweise öfter betroffen, andere dafür gar nie.
Wirklich erfreulich ist, dass der tatsächliche Vorgemerktenstand an Arbeitslosen vergangenes Jahr sogar leicht rückläufig war (-3,5 Prozent). Davon konnte allerdings die Altersgruppe 45+ nicht profitieren. Hier gingen sowohl die Anzahl als auch die Verweildauer nach oben.

5,6% Arbeitslosigkeit

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Bezirk Reutte betrug im Vorjahr 5,6 Prozent, das sind um 0,2 Prozentpunkte weniger als ein Jahr davor. In keinem anderen Bezirk in Tirol war die Arbeitslosenquote geringer als in Reutte! Der Tiroler Durchschnitt lag bei 7 Prozent.
Es waren verschiedene Faktoren, die zu diesem guten Ergebnis führten, wie der Leiter des AMS Reutte, Klaus Witting, erläutert: „Der Sommertourismus verlief sehr zufriedenstellend. Vor allem die ‚Lechgemeinden‘ profitierten vom gemeinsamen Tourismusprojekt ‚Naturpark und Lechwanderweg‘.“
Im „Industriebezirk“ Außerfern ist die Auftragslage in den Industriebetrieben natürlich ein besonders wichtiger Faktor. Laut Witting zeigte der Industriesektor im gesamten Jahr 2015 eine positive Entwicklung, die sich erst gegen Jahresende zum Teil etwas abschwächte. „Die Situation bei der Plansee-Unternehmensgruppe war im Jahresverlauf ab März bis Ende Oktober sehr zufriedenstellend und erforderte einen Personalzuwachs von ca. 70 Arbeitsplätzen. Auch bei der Fa. MULTIVAC in Lechaschau war der Auslastungsgrad sehr hoch und es wurden im Jahresverlauf zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt.“
Die Stärke der Industrie machte sich durch diverse Zu- und Neubauten bemerkbar. Große Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur bei beiden Großbetrieben belebte den Bau- und Baunebensektor enorm. Witting: „Die Bauwirtschaft im Bezirk Reutte hatte allgemein ein gutes Jahr.“

Zuwenig Fachkräfte

Ein erhöhter Personalbedarf wurde auch von Seiten des Sozial- und Gesundheitsbereichs gemeldet. „Die Stellenmeldungen zeigen, dass der Bedarf an ausgebildeten Pflegefachkräften bis hin zu Ärzten momentan nicht abgedeckt werden kann“, verweist Witting auf ein Problem ganz anderer Art.
Aber wie sieht er denn nun aus, der „klassische“ Arbeitslose? So wie auch in der Vorjahren handelt es sich um eine Frau mit österreichischer Staatsbürgerschaft, nur Pflichtschulabschluss, keine abgeschlossene berufliche Ausbildung und zuletzt in einem Fremdenverkehrsberuf tätig.

Im Sozialbereich werden viele neue Mitarbeiter gebraucht. Hier gibt es sogar Engpässe. | Foto: Archiv/MEV
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