Erste Hilfe: Nichts tun ist strafbar

Allein die bloße Anwesenheit eines Helfers ist für Betroffene eine große Hilfe und wertvolle Unterstützung. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
  • Allein die bloße Anwesenheit eines Helfers ist für Betroffene eine große Hilfe und wertvolle Unterstützung.
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BEZIRK (kw). Acht Uhr morgens an einem Freitag im Dezember. Der letzte Arbeitstag vor dem Weihnachtsurlaub steht an. Adam Schmidt-Krämer trinkt noch schnell seinen Kaffee und macht sich dann mit seinem Auto auf den Weg in die Arbeit. Wie jeden Tag, fährt er von Gurten auf die B148 in Richtung Autobahnauffahrt Ort im Innkreis. Doch dann passiert es. Plötzlicher Blitzregen setzt ein. Durch die Minustemperaturen entsteht sofort Glatteis.

Und dann ging alles ganz schnell: "Auf einmal scherte das Heck meines Autos aus und ich verlor die Kontrolle. Der Wagen rutschte auf die Gegenfahrbahn und von dort eine kleine Böschung hinunter. Dreimal hat es mich, beziehungsweise mein Fahrzeug überschlagen", berichtet Schmidt-Krämer.
Der 51-Jährige hatte Glück im Unglück. Wie die späteren Untersuchungen im Krankenhaus ergaben, kam er mit Prellungen und Zerrungen davon. Aus diesem Grund war der gebürtige Welser auch in der Lage selbst den Notruf zu tätigen. Doch der Schock saß tief: "Nach dem Unfall war ich sehr emotional. Ich war sehr froh, als ein Ersthelfer kam und bei mir blieb, bis die Rettung eintraf. Der Mann hat seine Hand auf meine Schultern gelegt und mich beruhigt."

Mehr als nur Erste Hilfe

Alleine die bloße Anwesenheit eines Helfers ist für Betroffene eine große Hilfe, weiß auch Josef Frauscher, Bezirksgeschäftsleiter Rotes Kreuz Ried: "Wenn etwas passiert kommen Betroffene oftmals in eine besondere Stresssituation. Sich in diesem Moment an jemanden wenden zu können ist sehr wertvoll."
Weiters betont Frauscher wie wichtig das Handeln von Ersthelfern ist: "Erste Hilfe ist ein maßgeblicher Faktor um weiterführende Schäden nach einem Unfall oder plötzlich auftretenden Erkrankungen zu verhindern. Ersthelfer sind als erstes Glied der Rettungskette von besonderer Bedeutung. Zivilcourage ist die Voraussetzung um in diesen Situationen einzugreifen – also eine wichtige Eigenschaft."

Der Obernberger Manuel Zöpfl hat diese Eigenschaft. Er wurde im vergangenen Jahr Zeuge eines schweren Autounfalls auf der Innkreisautobahn. Der Obernberger handelte sofort und rettete Leben.
Im Dezember wurde ihm dafür die Lebensrettungsmedaille in Bronze verliehen: "Ich freue mich über diese Auszeichnung, aber es ist für mich eine Selbstverständlichkeit zu helfen."

Glücklicherweise sind derartige Situationen nicht alltäglich. Allerdings kann so keine Routine entstehen. Daher empfiehlt Frauscher, die Erste Hilfe Kenntnisse mindestens alle fünf Jahre aufzufrischen. Den größten Fehler den ein Mensch begehen kann, ist keine Hilfe zu leisten. "Wenn Hilfe verweigert wird, kann dies sogar zu strafrechtlichen Folgen führen. Erste Hilfe ist nicht schwierig und in einem Kurs leicht zu erlernen", weiß Frauscher.

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