Jugendzentren sind wichtige Orte des Austausches

Seit nun mehr zehn Jahren besteht das "Ask-Ju" in Aigen-Schlägl. | Foto: Foto: privat
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BEZIRK (anh). Kinder sind unsere Zukunft, schließlich sind die Kinder von Heute die Erwachsenen von Morgen. Dieser Übergang vom Kind zum Erwachsenen ist manchmal eine schwierige, immer jedoch eine interessante Phase im Leben eines jeden Menschen. Neue Freundschaften werden geknüpft, versteckte Talente entdeckt, Meinungen und Perspektiven geändert. Mit anderen Worten: die Auseinandersetzung mit sich selbst beginnt, die Suche nach dem Platz im Leben nimmt Fahrt auf. Doch dieses Sich-Entfalten braucht zum einen Raum und zum anderen Zuhörer und Unterstützer. Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, ihre Perspektiven und Ansichten decken sich aber oft nur bedingt mit jenen der Jugendlichen. Frust und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, können sich breit machen. Genau hier setzen Jugendzentren an.

Räume zur Entfaltung

"Jugendzentren sind aus zwei Gründen sehr wichtig für unsere Jugendlichen. Einerseits finden sie hier einen Ort, an dem es erlaubt ist, einfach auch einmal nichts tun zu dürfen, ohne sofort pädagogische Konsequenzen dafür spüren zu müssen. Andererseits steht ihnen hier eine erwachsene Vertrauensperson zur Seite, die dann da ist, wenn man sie braucht, um Dinge zu besprechen, für die Eltern nicht immer die erste Adresse sind", betont Christian Brauner vom Jugendreferat des Landes OÖ. Rita Schlagnitweit, Leiterin der Jugendplattform, ergänzt: "Jugendtreffs stellen trotz der vielen Veränderungen in der Gesellschaft (Handys, facebook & co) eine wichtige Möglichkeit dar, Freundschaften außerhalb des Elternhauses in einem geschützten (begleiteten) Rahmen zu pflegen. Die verbandliche Jugendarbeit, die dank der vielen Vereine in der Region gut ausgebaut ist, bietet eine gute Möglichkeit, sich in die Gesellschaft einzubringen und Kontakte im Heimatort oder darüber hinaus zu pflegen. Diese Form der Jugendarbeit ist immer an einen Zweck gebunden und die gemeinsamen Treffen dienen einem gemeinsamen Ziel, wie etwa dem gemeinsamen Proben oder Trainieren. Die offene Jugendarbeit, zu der auch die Jugendtreffs zählen, verfolgt im Gegensatz dazu kein gemeinsames Ziel. Sie ist leicht zugänglich und ohne jegliche Verbindlichkeit. Das ist sehr wichtig, weil ein Jugendtreff keinen weiteren Programmpunkt im Leben der Kids darstellen soll, sondern ein Platz zum Ausspannen, Freunde treffen, sich unterhalten und austauschen sein soll – frei von 'Muss' und 'Soll', das heißt auch frei von Konsumzwängen."
Jugendzentren verstehen sich also als Zufluchtsorte und Räume zur Entfaltung, aber auch als ungezwungene Treffpunkte zum Plaudern und Austauschen. Gerade am Land, wo Freizeitangebote und Bildungseinrichtungen speziell für junge Leute rarr sind, sind diese Anlaufstellen unabdingbar.

Die Suche nach Gemeinschaft

Im Bezirk gibt es derzeit dreizehn Jugendtreffs, die teilweise eng mit den Pfarren kooperieren. Sie vernetzen die Jugendarbeit der gesamten Region. "Die Erfahrung zeigt, dass die beste Form der Betreuung durch hauptamtliche, pädagogisch geschulte JugendarbeiterInnen stattfindet. Leider ist dies jedoch nur für die wenigsten Gemeinden finanzierbar. Deshalb haben sich ehrenamtlich betreute Jugendtreffs im Bezirk etabliert. Diese funktionieren dann sehr gut, wenn es unter den Betreuungspersonen einen regelmäßigen Austausch gibt und es eine hauptamtliche Begleitung, etwa durch Dekanatsjugendleiter oder meiner Person gibt", meint Rita Schlagnitweit.
Das einzige hauptamtlich geführte Jugendzentrum ist das "s'HAVEN" in Rohrbach-Berg. Es wird von Severin Falkinger und Anna Bräuer geleitet und vom Regionsteam der Katholischen Jugend sowie dem "Treffpunkt Mensch & Arbeit" unterstützt. "Wir sind für alle Jugendlichen da – egal von welcher Herkunft, Schicht, Religion oder Bildungsstufe oder von welchem Geschlecht", betonen die Leiter. Die Einrichtung stellt jungen Menschen nicht nur den nötigen Raum zur Verfügung und hält Spiele, Internet oder Sportgeräte bereit, sondern bietet Interessierten auch die Möglichkeit, sich bei Projekten aller Art zu engagieren. So wurde vor kurzem eine Grünfläche zum Entspannen angelegt. Die Werte Gemeinschaft und Partizipation seien dabei das, wonach die Jugendlichen am meisten suchen. Gemeinsames Kochen oder Spiele in großer Runde seien daher am beliebtesten.
Im Aigen-Schlägler "Ask-Ju" im Meierhof hat Pastoralassistent Wolfgang Thaller die Fäden in der Hand. Es besteht seit 2005 und bietet jungen Menschen ebenfalls von Spielen und Sportgeräten bis hin zu einer Bar und einer Couchecke alles. Einmal im Monat finden Highlights wie Kinofahrten oder Grillabende statt. Auch hier sei es vor allem dieser Raum zum Treffen und Austauschen außerhalb von Schule und Zuhause, den die Jugendlichen suchen und dankbar annehmen, bestätigt Betreuer Mario Gruber.

Einige Jugendzentren des Bezirks

s'HAVEN, Rohrbach-Berg
Ask-Ju, Aigen-Schlägl
Jugendtreff Neufelden
Jugendzentrum Hexen Häusl, St. Peter
Jugendzentrum Kollerschlag im Pfarrheim
Jugend-Treffpunkt im Pfarrzentrum, Ulrichsberg
Jugendraum im Pfarrheim, Schwarzenberg
Jugendtreff Klaffer im Pfarrheim
Jugendtreff Viva im Clubhaus beim Tennisplatz, Auberg
Jugendtreff Sarleinsbach
Jugendtreff St. Martin
Jugendtreff Haslach
Jugendtreff Kleinzell

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