Ortsreportage Peilstein
Heimatabend: Ein Rückblick auf Peilstein im Jahr 1984

Wiedersehen am Heimatabend: Konsulent Johann Baumgartner (l.) und Christian Müller, ein ehemaliges Kirchenchormitglied in Peilstein. Müller hat an der Volksoper Karriere gemacht, Baumgartner entdeckte und förderte als Chorleiter früh dessen Talent.   | Foto: Karin Bayr
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Etwa 350 PeilsteinerInnen waren am Heimatabend zu Gast. Gezeigt wurden Bilder und Videos aus dem Jahr 1984. 

PEILSTEIN. Im Jahr 1958 hat Konsulent Johann Baumgartner, Ehrenbürger von Peilstein, begonnen das Leben der Peilsteinerinnen und Peilsteiner in ihrem Heimatort zu dokumentieren. Über die Jahre sind ein riesiger Fundus von etwa 1.655 Dias und 1.000 Minuten Filmmaterial mit Tonspur zusammengekommen.

"Lieber Johann Baumgartner. Dein Vermächtnis ist unser Kulturgut, wir danken dir enorm", sagte Bürgermeister Felix Grubich.

Diesen Schatz hat der 95-Jährige nun an die Gemeinde, überreicht. "Lieber Johann Baumgartner. Dein Vermächtnis ist unser Kulturgut, wir danken dir enorm", sagt Bürgermeister Felix Grubich beim Heimatabend. Dieser fand Anfang April erstmals statt und beleuchtete das Jahr 1984. Dank des Engagements des Rohrbacher Heimatkundlers Anton Brand und des Computerexperten Hubert Eisner, war es möglich, die Fotos und Videos zu digitalisieren, und den Besuchern zu zeigen.

Beliebte Jahresrückschauen

1984 war das letzte Jahr, in dem Johann Baumgartner damals eine Jahresrückschau gemacht hat. Zu Jahresende hat er die Bilder des Jahres in den Dörfern gezeigt. "Die Leute ließen sich damals gerne fotografieren. Zu Fuß bin ich mitsamt der Fotoausrüstung dann in die Dörfer zu den Dorfabenden gegangen und habe die Dias gezeigt", erinnert sich der älteste Peilsteiner und erzählt eine lustige Anekdote aus Kirchbach. "Der Schuster Fritz hat nach dem Fotoabend zu mir gesagt: ,Ich hab' gar nicht gewusst, dass es bei uns so schön ist'." Johann Baumgartner freut sich, dass sein Foto- und Videovermächtnis auf so großes Interesse und Wertschätzung stößt. "Meine Hauptbeweggründe waren meine Freude am Fotografieren und die Absicht, das Leben in Peilstein im Jahreskreis für nachkommende Generationen festzuhalten", so Baumgartner.

Wiedersehen am Heimatabend: Konsulent Johann Baumgartner (l.) und Christian Müller, ein ehemaliges Kirchenchormitglied in Peilstein. Müller hat an der Volksoper Karriere gemacht, Baumgartner entdeckte und förderte als Chorleiter früh dessen Talent.   | Foto: Karin Bayr
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Ehemaliger Opernsänger auf der Bühne

Den Abend gesanglich umrahmt hat Christian Müller, ehemaliger Opernsänger und gebürtiger Peilsteiner aus Exenschlag. Er war einst bei den Florianer Sängerknaben und hat später 33 Jahre lang an der Wiener Volksoper gesungen. Gerne erinnert er sich an die Zeit in Peilstein zurück. "Wir sind 1963 hierher gekommen. Ich war angehender Frisör, mein Vater hatte ein Frisörgeschäft hier. Ich habe immer gerne gesungen und da bin ich im Kirchenchor gelandet", sagt Müller. Leiter des Kirchenchores war Johann Baumgartner. "Er hat bei mir Talent gesehen und mich gefördert", bedankte sich Müller. "Ich hab in Linz studiert und mein Leben ist in eine andere Bahn gekommen, was ich so gar nicht vorhatte. Aber es war so wunderschön", resümiert Müller. Das erste Mal hat er übrigens bei der Primiz von Pfarrer Alfred Höfler –  ebenfalls ein gebürtiger Peilsteiner – gesungen. Beim Heimatabend in Peilstein gab Christian Müller drei Stücke zum Besten: "Wenn da Herrgott net wü, nutzt des garnix" (Video siehe unten), "Ich war noch niemals in New York" und "Keiner wird jünger, a jeder wird alt". 

Was geschah in Peilstein 1984?

Inhaltlich führte Felix Grubich senior, langjähriger Obmann des Bezirksheimatvereins, durch den Abend. Von der Radfahrprüfung über die Erstkommunion, den Kinderfasching oder Faschingszumzug gab es viele Bilder zu sehen – inklusive der Namen der Personen auf den Bildern.

Skilift in Kicking wurde errichtet

Nach vier Jahren intensivsten Bemühungen kaufte die Gemeinde in Ternberg eine Skiliftanlage. Es galt für zahlreiche Freiwillige, den Lift dort abzubauen, nach Peilstein zu bringen und ihn hier in Kicking wieder aufzubauen. "Das war kein Honiglecken", soll Sigi Kern über dieses Vorhaben rückblickend gesagt haben. Aber es ist mit vereinten Kräften gelungen, den 400 Meter langen Lift, der 750 Personen in der Stunde befördern kann, zu erbauen. Am 25.1.1986 wurde er fertiggestellt und offiziell eröffnet. 

Ewald Diendorfer testet den Peilsteiner Skilift nach dessen Installation im Sommer 1984.  | Foto: Baumgartner
  • Ewald Diendorfer testet den Peilsteiner Skilift nach dessen Installation im Sommer 1984.
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Erster Weihnachtsmarkt 1984

1984 gab es in Peilstein den ersten Weihnachtsmarkt. Der langjährige Gemeindearzt Dr. Poschmair ging in Pension. Das Rote Kreuz erhielt einen neuen Krankenwagen und das FF-Haus in Kirchbach wurde eröffnet und gesegnet. Der weit über die Grenzen hinweg bekannte Brautführer Alois Wiesinger, begleitete seine 1.000 Hochzeit.

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