Jäger ziehen Bilanz: Abschussplan wurde erfüllt
Das Image der Jägerschaft und das Entschädigungsgesetz für Wildschäden sollen sich ändern.
BEZIRK (anh). "Der Abschussplan wurde zu 99 bis 100 Prozent erfüllt", sagt Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi beim Bezirksjägertag. Auch die Fehlabschüsse halten sich in Grenzen: "Nur 3,4 Prozent sind rote Punkte." Die Zahl des erlegten Rehwildes beläuft sich auf 5471 (5483 im Vorjahr). Die Abschusszahlen von Rot-, Dam-, Sika- und Schwarzwild blieben in etwa gleich. Das durchschnittliche Wildbret-Gewicht lag bei 15 kg – ein leichter Rückgang, bedingt durch den heißen Sommer – das Alter bei 3,6 Jahren. 2432 Hasen, Fasane, Rebhühner, Waldschnepfen, Wildenten und -tauben, und Haselwild wurden geschossen – um 557 mehr als im Vorjahr. Füchse, Marder, Iltisse, Dachse, Hermeline, Marderhunde (Raubwild) wurden 1578 erlegt – um 256 mehr als im Vorjahr. "Das Raubwild muss kurz gehalten werden, sonst nimmt es überhand", so Spannocchi. Auch die Wildschweinproblematik hätte man im Griff. Bis zu den Begehungen könnte zwar noch Schnee fallen, man sei aber zuversichtlich, was das Verbiss-Ergebnis anbelangt. "Der erhöhte Wildbestand und der milde Winter werden in die Beurteilung miteinfließen", ist sich der Experte sicher.
Disziplin für schwarze Schafe
Großes Thema ist die Wildschaden-Regelung des Eisenbahnentschädigungsgesetzes. Sie besagt: Wenn sich Grundeigentümer und Jagdpächter bzw. Kommission über das Schadensausmaß nicht einig sind, geht es vor Gericht. Wenn dabei auch nur ein Teil des eingeklagten Schadens zugesprochen wird, tragen die Jäger alle Kosten. Dies führe zu Erpressungen und Bereicherungen und soll geändert werden. Spanocchi appellierte zudem an jeden einzelnen, mitzuhelfen, das Jäger-Image zu verbessern. Für schwarze Schafe soll ein Disziplinargesetz kommen.
Besondere Verdienste
Die Anstecknadel für 60 Jahre Jagd bekamen Adolf Bogner, Josef Bogner, Franz Dobersberger und Franz Hable. Mit dem Goldenen Bruch (50 Jahre Jagd) wurden Wilhelm Eggerstorfer, Leopold Meisinger, Anton Pühringer, Josef Ruttmann, August Stöbich, Alfred Wiltschko, Alfred Zehetner und Ludwig Zöchbauer ausgezeichnet. Eine Raubwildnadel durften sich Günther Füreder, Franz Ilk, Andreas Kneidinger, Michael Leitner, Thomas Lindorfer und Hermann Pröll anstecken. Die GJ Oepping und die GJ St. Johann bekamen Revierauszeichnungen. Manfred Leitner wurde für seine 15-jährige Tätigkeit als Bezirkshundereferent prämiert. Urkunden gingen an die Jaghornbläser-Vertreter Otto Stallinger, Richard Neubauer und Hermann Kobler.
Zur Sache
Im Bezirk gibt es knapp über 900 Jäger – davon 54 Frauen. Die Jagdfläche beträgt 82.788 Hektar. Es gibt 57 Jagdgebiete. Die Jagdprüfung 2015 bestanden alle 32 Kandidaten.
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