Ein Jahr mehr Menschlichkeit im Böhmerwald

Ahmed Aljaburi und die Gründerin der Initiative Menschlichkeit im Böhmerwald: Sieglinde Friedl. | Foto: Foto: privat
  • Ahmed Aljaburi und die Gründerin der Initiative Menschlichkeit im Böhmerwald: Sieglinde Friedl.
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ULRICHSBERG. Kurz nach der Unterbringung von ersten Flüchtlingen in Klaffer im Herbst 2014 und als Reaktion auf bald auftauchende fremdenfeindliche Gerüchte in einer Nachbargemeinde trafen sich auf Initiative von Sieglinde Friedl zwölf Privatpersonen. Er wurde beraten, wie man ein menschenfreundliches Klima und Unterstützung für die Flüchtlinge in der Region schaffen kann. Um möglichst viele Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen, wurde am 6. März 2015 in Ulrichsberg eine offene Gründungsveranstaltung abgehalten. Zu dieser kamen 300 Leute, unter ihnen jeweils alle Bürgermeister und Pfarrer der drei Böhmerwaldgemeinden Schwarzenberg, Klaffer und Ulrichsberg, und die öffentlich ihre Unterstützung der Initiative bekundeten. Mehr als 70 ehrenamtliche Mitarbeiter für die Initiative konnten an diesem Abend gewonnen werden. Aus dem Gründungsteam entwickelte sich ein zehnköpfiges Koordinationsteam, deren Sprecherin Sieglinde Friedl ist. Das Koordinationsteam trifft sich fast jeden Monat und etwa alle drei Monate gibt es ein Treffen aller freiwilligen Helfer.

Kost-Nix-Laden entstand

Ein besonders wertvolles und gelungenes Projekt der Flüchtlingsinitiative ist der Kost-Nix-Laden in Ulrichsberg. Die Idee und Realisierung kam von Gerlinde Fuchs; ihr zur Seite stehen 14 Mitarbeiterinnen – unter ihnen auch zwei Flüchtlings-Frauen. Der Kostnixladen ist in erster Linie eine Einrichtung für Flüchtlinge, aber er ist genauso auch für Einheimische zugänglich. Hierher kann alles, was noch gut erhalten und funktionstüchtig ist, gebracht werden, und von hier kann man sich alles, das man selber brauchen kann ohne Gegenleistung mitnehmen.
"Sehr wichtig – man könnte fast sagen am wichtigsten – ist der Deutsch-Unterricht, der von zehn Lehrern sehr motiviert abgehalten wird", berichtet Friedl. "Es gibt in den einzelnen Quartieren mindestens dreimal pro Woche organisierten Unterricht, und es ist sehr erfreulich, wie gut und gerne dieses Angebot angenommen wird."

Fahrten mit Flüchtlingen

Eine sehr wichtige Aktivität der Initiative sind die vielen Fahrten der Ehrenamtlichen für die Flüchtlinge von ihren Quartieren zum Arzt, zum Einkaufen, zu Behördengängen, für Übersiedlungen, usw. Hier wurden sicher schon tausende Kilometer zurückgelegt. Auch viele Freizeitaktivitäten wurden mit den Flüchtlingen unternommen. So gab es schon zweimal in der Adventzeit einen Punschstand in Ulrichsberg, zweimal Fahrten nach Linz ins Ars Electronica Center, Zirkusbesuche, usw. sowie viele private Kontakte.

Kochbuch vergriffen

Ein sehr gelungenes Projekt ist auch ein mit Asylwerbern erstelltes Kochbuch, ausschließlich mit Rezepten aus deren Heimatländern, dessen Auflage von 400 Stück bald vergriffen war.

El-Gawhary füllte Centro

Auch gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird von der Initiative gemacht, wobei zwei Veranstaltungen besonders hervorstechen: im September 2015 konnte der ORF-Journalist Karim El-Gawhary zu einem Vortrag im Rohrbacher Centro gewonnen werden, zu dem über 700 Leute kamen, und der sehr betreffend von seinen Erfahrungen in der aktuellen Flüchtlingsbewegung berichtete. Und im November 2015 gab es in Ulrichsberg eine Info-Veranstaltung zum Thema Befürchtungen und Fakten in der Asylfrage, bei der Herbert Langthaler von der Asylkoordination Österreich einen Vortrag hielt und anstehende Fragen beantwortete.

Treffen aller

Am Freitag, 4. März, um 20 Uhr ,findet ein Treffen aller Freiwilligen HelferInnen der Initiative im Sitzungssaal der Gemeinde Ulrichsberg statt. Alle Menschen, die Interesse am Thema "Flüchtlinge" haben, sind dazu herzlich eingeladen.

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