Erste Hinweise nach Brandanschlag auf Asylheim
ALTENFELDEN. Derzeit läuft die Suche nach dem oder die Täter, die Dienstagnacht den Brand im unbewohnten Asylwerberheim in Altenfelden gelegt hat oder haben. Der Sachschaden von 360.000 Euro ist durch eine Versicherung gedeckt. Eine Sonderkommission mit drei Kriminalbeamten, zwei Beamten des Landesamtes für Verassungsschutz und drei Polizisten ist mit den Ermittlungen beschäftigt. Derzeit gibt es noch keinen konkreten Tatverdacht, aber bereits erste Hinweise, die laut Auskunft von der Landespolizeidirektion vertraulich behandelt werden. Die Ermittlungen werden auch in der "rechten" Szene geführt. Für sachdienliche Hinweise wurden bis zu 5000 Euro ausgelobt. Hinweise nimmt die Polizei jederzeit entgegen.
Keine Drohung zuvor – Streifen verstärkt
Vor der Brandstiftung habe es keinerlei Drohung gegen eines der Quartiere gegeben. Das Heim in St. Martin soll in den nächsten Tagen bezogen werden. Seit dem Anschlag in Altenfelden wurde der Einsatz von Polizeistreifen bei allen 510 Flüchltingsquartieren in mehr als 350 Gemeinden Österreichs verstärkt. Das Quartier in St. Martin wird zudem besser als bisher beleuchtet.
In August bezugsbereit
Das Rote Kreuz Oberösterreich wird laut Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger in Altenfelden in den nächsten Tagen mit dem Wiederaufbau des Quartiers beginnen. 1:1 nach den Plänen des letzten Hauses dort. Das bestätigt auch Markus Obermüller, Geschäftsführer von Brüder Resch. Er sagt: "Auf blöde Weise kommt hier der Holzbau wieder in Verruf." Das abgebrannte Haus wurde bereits am Tag des Brandes, nach den Ermittlungen, abgetragen. "Im August sollen hier bereits wieder 48 Personen einziehen", sagt Walter Aichinger.
Reaktion von Politik-Spitze
Zu den Vorfällen in Altenfelden gibt es auch von Bundeskanzler Christian Kern eine Reaktion: Er zeigte sich "zutiefst betroffen und entstetzt", wie er auf seiner Facebook-Seite mitteilte. "Altenfelden hat gezeigt, wohin Hass führen kann", sagte Kern. Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner zeigt sich von den Vorgängen in seinem Heimatbezirk bestürzt. Er hofft, dass die Täter rasch ergriffen werden.
Unterdessen hofft Bürgermeister Klaus Gattringer (ÖVP) ebenfalls, dass der Brandstifter gefunden wird und der Hass aus seiner Gemeinde verschwindet. Er hofft, dass es kein Altenfeldner war. "Ich will von niemandem – auch nicht nach ein paar Bier – hören, dass der Brandstifter Recht gehabt hat. Angst muss man vor jemandem haben, der so etwas tut, nicht vor denen, die kommen."
Kundgebung in Altenfelden
Die Sozialistische Jugend lädt am Sonntag, 5. Juni, 16 Uhr, vor dem Altstoffsammelzentrum in Altenfelden zu einer Kundgebung. "Man wolle die Heimatgemeinde nicht den (geistigen-)Brandstiftern überlassen, sondern Altenfelden zu einem bunten und weltoffenen Ort machen", heißt es in einer Aussendung.
Was bisher in Altenfelden geschah lesen Sie hier:
Brand im Asylwohnheim - 5000 Euro Belohnung
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