Verteilaktion des Bauernbundes soll Bewusstsein schärfen
BEZIRK. Österreichische Lebensmittel haben einen hohen Wert und zeichnen sich durch hervorragenden Qualität und guten Geschmack aus. Regionale Herkunft und kurze Transportwege schonen unsere Umwelt. Die notwendige Wertschätzung für Lebensmittel bleibt aber derzeit im Vermarktungsprozess auf der Strecke.
Preisschere geht weiter auf
Die europaweite Marktkrise, ausgelöst durch das russische Einfuhrverbot, hat auch in der Landwirtschaft ihre Spuren hinterlassen – die Preise sind drastisch gefallen. Besonders hart trifft es die (ober-)österreichischen Schweine- und Milchbauern. Die Preiskrise ist mittlerweile existenzbedrohend. Einen 25%-igen Einkommenseinbruch kann keine Berufsgruppe so leicht verkraften. Die Betriebsmittelpreise steigen, der Produktpreis sinkt und die Transferleistungen stagnieren. Ein Zustand, der für die heimischen Bauern nur schwer zu bewältigen ist. Dem will der Bauernbund entgegen wirken. „Als oberösterreichischer Bauernbund wollen wir mit unserer Sympathieaktion ‚Genuss von Dahoam bringt’s‘ gemeinsam mit den Lebensmitteleinzelhandel ein Zeichen setzen. Wir wollen bewusst auf die Konsumenten zugehen und aufzeigen, wie gering der Anteil der Bauernpreise mittlerweile ist“, erklären Landesobmann Max Hiegelsberger und die Bauernbund-Direktorin Maria Sauer.
Bewusstsein schärfen
Die Kundgebung soll auf die Situation der Bauern aufmerksam machen und die Konsumenten als wichtigste Verbündete zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ansprechen. Laut Eurostat geben Österreichs Haushalte heute durchschnittlich nur mehr rund 10% des verfügbaren Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus, in den 1950er-Jahren waren es noch rund 50%. Eine Studie der Johannes Kepler Uni in Linz zeigt, dass eine Steigerung des Anteils für Lebensmittel an den Konsumausgaben sowie des Verbrauchs an heimischen Nahrungsmitteln um jeweils 1% jährlich 17.000 Jobs schafft – davon 40% in der Landwirtschaft. Für einen Haushalt bedeutet dies, dass mit nur zwölf Euro pro Kopf und Monat für heimische Qualitätsprodukte die Wirtschaft nachhaltig angekurbelt wird und die Wertschöpfung bei den Bäuerinnen und Bauern ankommt
Verteilaktion im Bezirk
Auch im Bezirk Rohrbach haben sich Bezirksobmann Georg Ecker und Bezirksbäuerin Hedwig Lindorfer gemeinsam mit weiteren Funktionären und Mitgliedern und Bauern an der Sympathiekundgebung beteiligt. Sie haben vor dem Eurospar-Supermarkt in Rohrbach den direkten Meinungsaustausch und das Gespräch mit den Konsumenten gesucht. Ebenso wurde der Filialleitung ein offener Brief unter dem Titel „Immer billig kommt uns und Ihnen teuer zu stehen“ übergeben. An weiteren 15 Standorten im Bezirk Rohrbach wurde die Aktion durchgeführt. „Die Konsumenten haben es in der Hand. Mit ihrer täglichen Kaufentscheidung für heimische Lebensmittel setzen sie ein klares Zeichen für Regionalität und Qualität“, erklärt Georg Ecker. Der Griff zu heimischen Lebensmitteln liegt erfreulicherweise ungebrochen im Trend und ist noch mehr als ein Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Wer regional einkauft, formt das "Gesicht" des Landes. Unsere schöne Kulturlandschaft ist unverwechselbar und ergibt sich aus der Vielfalt unserer Landschaft und der damit verbundenen kleinstrukturierten Landwirtschaft. Viele gute Gründe, sich für nachvollziehbare Qualität zu entscheiden.
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