Mindestsicherung in Salzburg: Jetzt gibt es einen Online-Rechner, der ausrechnet, ob man Anspruch hat

Robert Buggler (Salzburger Armutskonferenz), Johannes Dines (Caritas Salzburg), Cornelia Schmiedjell (AK Salzburg) und Renate Szegedi- Staufer ( Sozialamt der Stadt Salzburg) präsentieren in einer Pressekonferenz die neue Mindestsicherungs- Webseite | Foto: Franz Neumayr
  • Robert Buggler (Salzburger Armutskonferenz), Johannes Dines (Caritas Salzburg), Cornelia Schmiedjell (AK Salzburg) und Renate Szegedi- Staufer ( Sozialamt der Stadt Salzburg) präsentieren in einer Pressekonferenz die neue Mindestsicherungs- Webseite
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Rund 7.000 Salzburger verzichten auf die Mindestsicherung, schätzt die Salzburger Arbeiterkammer. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum einen schämen sich immer noch viele dafür, wenn sie sich ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft leisten können; zum anderen wissen viele schlicht und einfach nicht, dass sie Anspruch auf Mindestsicherung haben. Denn auch mit einem geringen Einkommen oder bei Bezug von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe kann ein Anspruch bestehen.

Auch wenn es nur 100 Euro seien, die einem Betroffenen zusätzlich zu seinen regulären Einnahmen zustehen: Damit könnte eine Abwärtsspirale aus Stromabschaltung Delogierung verhindert werden, erklärt Caritas-Direktor Johann Dines.

Gemeinsam mit der Salzburger Armutskonferenz, der AK und dem Sozialamt der Stadt Salzburg – das das Fachwissen lieferte – hat die Caritas nun einen Online-Mindestsicherungsrechner erstellt. Per Mausklick kann man sich hier ausrechnen lassen, ob und in welchem Ausmaß man Anspruch auf Mindestsicherung hat.

Zum Mindestsicherungsrechner geht es hier
"Natürlich wollen wir nicht, dass die Zahlen steigen. Aber leider können sich viele Menschen das Leben mit ihrem eigenen Einkommen nicht leisten. Und wir wollen, dass die Mindestsicherung dort ankommt, wo sie gebraucht wird und wofür sie ja auch konzipiert wurde", ergänzt Robert Buggler von der Armutskonferenz.

Auch wenn die Armutskonferenz dazu beitrage, das Wissen um den Anspruch auf Mindestsicherung zu verbreiten, solle das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mindestsicherung immer noch Lücken aufweise – wie etwa die ortsüblichen Wohnkosten, deren Höhe etwa in der Stadt Salzburg unrealistisch niedrig ist.

Für Cornelia Schmidjell, Leiterin der Sozialpolitischen Abteilung in der AK ist dieser niederschwellige Zugang zur Mindestsicherung wichtiger denn je: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fallen immer mehr Menschen durch das erste soziale Netz. ´Working Poor´, Personen mit niedrigen Arbeitslosenversicherungsleistungen oder psychischen Erkrankungen trifft das besonders." Auch sie betont aber, dass es nach wir vor einiges zu verbessern gibt, etwa den nicht vorhandenen Rechtsanspruch etwa auf Wohnkosten, Sonderbedarfe und andere Zusatzleistungen.

In Salzburg bezogen 2012 rund 12.000 Menschen Mindestsicherung, ein knappes Drittel davon Kinder. In der Landeshauptstadt werden wesentlich mehr Anträge gestellt als in den Landbezirken.

Renate Szegedi-Staufer, die Leiterin des Sozialamts der Stadt: "Die Anzahl der Menschen, die Mindestsicherung beantragen steigt seit einiger Zeit kontinuierlich an. So haben in der Stadt Salzburg im 1.Halbjahr 2014 4 Prozent mehr Menschen Mindestsicherung erhalten als im 1. Halbjahr 2013. Im ganzen Bundesland waren es sogar 5,2 Prozent mehr Menschen. Die angespannte Lage am Arbeitsmarkt und die hohen Wohnkosten in Salzburg sind nur zwei Faktoren, weshalb immer mehr Menschen auf die Leistungen der Mindestsicherung angewiesen sind. Im Jahr 2013 erhielten bereits 4.555 Haushalte in der Stadt Salzburg über eine Mindestsicherungsleistung."

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